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RABEA
Rabea
Cellistin und Singer/Songwriterin - Rabea ist beides. Schon vor vier Jahren glänzte die in Hannover heimische Musikerin auf ihrer Debüt-EP "Ask For The Moon" mit feinsinnigen Alternative-Pop-Songs und einem Brückenschlag zwischen den Welten, mit ihrer just erschienenen neuen EP "Kingdom" hebt sie ihr Tun nun auf die nächste Stufe. Behutsam aufgeschichtete elektronische Sounds und Beats bieten ihr dabei die ideale Spielwiese für einnehmende Streicher-Arrangements, mit denen sie ihr Publikum in eine intime und doch imposante Traumwelt entführt.

Bereits treffend als eindringlich, sehnsuchtsvoll, stürmisch und majestätisch beschrieben, rückt sie mit den neuen Liedern ihr Instrument mehr denn je in den Mittelpunkt, ohne deshalb ihre popmusikalischen Ambitionen aus den Augen zu verlieren. Hatte sie früher bisweilen das Gefühl, mit dem klassischen Cello in bestimmte vorgegebene Kategorien passen zu müssen, lenkt sie ihre Liebe und Leidenschaft für das Instrument nun in neue Bahnen, oder wie sie selbst es im Gaesteliste.de-Interview ausdrückt: "Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich meine eigene Schublade so gestalten kann, wie ich es möchte, und das fühlt sich viel besser und freier an."

Das Ergebnis sind Songs, die auf eine betont große Bandbreite setzen, dennoch aber stets wohlüberlegt und fokussiert klingen. Es sind Songs, mit denen Rabea nicht nur textlich komplexe Gefühle verhandelt, sondern sich auch klanglich aus alten, selbstgebauten Mauern befreit und sich dabei ganz auf ihr eigenes Gespür und auf ihre eigene Kreativität stützt. Doch hat sich damit auch ihre Intention beim Musikmachen verändert? "Es ist auf jeden Fall alles eine Spur professioneller, aber dadurch auch ernster geworden", gesteht sie. "Ich mache mir mittlerweile einen unglaublichen Druck mit allem, was so zum Musikmachen dazugehört, weil ich möchte, dass es gut wird, und es ja mittlerweile auch mein Job ist. Da war ich am Anfang, glaube ich, noch etwas spielerischer unterwegs und war dann am Ende überrascht, dass es Leute gibt, die das wirklich gut finden, was ich mache. Wie ein Spaß-Experiment, was am Ende tatsächlich funktioniert hat. Wahrscheinlich habe ich es selbst am wenigsten erwartet, dass ich das wirklich irgendwann beruflich mache."

Beim Songwriting dagegen verfolgt sie immer noch die gleiche Absicht: Gefühle, die sie beschäftigen, aber gleichzeitig eine gewisse Allgemeingültigkeit haben, in Songs zu übersetzen. Was dabei nie fehlen darf, ist viel Herzblut. "Ich konnte noch nie gut auf Kommando Songs zu einem bestimmten Thema schreiben", verrät sie. "Entweder es kommt so aus mir heraus oder es wird irgendein konstruierter Blödsinn, der mir am Ende selber nicht gefällt. In dem Punkt bin ich also genauso unprofessionell wie am Anfang und finde das gar nicht so schlimm."

Im September startet ihre Tournee zur "Kingdom"-EP, die sie kreuz und quer durch die Republik führen wird, zuvor allerdings nahm sich Rabea noch Zeit für unsere zehn Fragen.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Gute Musik ist für mich Musik, die irgendwas mit mir macht, die ein Gefühl oder Bewegung in mir auslöst, mich nachdenklich stimmt oder mich zum Lächeln bringt.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Mein Kopf war in der Zeit ganz schön voll, und manchmal bin ich gar nicht wieder aus ihm herausgekommen. Darum geht es auch in den meisten Songs. Beeinflusst und inspiriert haben mich in dieser Zeit hauptsächlich Künstler*innen wie SOHN, Ólafur Arnalds oder Catt.

3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?

"Kingdom" ist für alle, die sich von ihrem inneren Kritiker und ihrem Perfektionismus lösen wollen und dafür eine Schippe Mut gebrauchen können - und natürlich für Menschen, die den Klang des Cellos und Alternative-Popmusik lieben.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Ich glaube, ich habe sie erst mal auf meinem Konto verstaut. Klingt spießig, war aber wahrscheinlich das einzig Sinnvolle, da es sicher nicht viel gewesen sein wird.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Das war tatsächlich eher so ein schleichender Prozess. Ich glaube, mein naiver, kindlicher Traumberuf war schon von klein auf, Sängerin zu sein - aber das will ja jeder. Mein Kopf hat mir dann ziemlich schnell gesagt, dass ich dazu gar nicht gut genug bin und das auch niemals sein kann. Dass ich jetzt irgendwie trotzdem hier gelandet bin, ist für mich fast eher so was wie ein witziger Zufall, und ich habe weder auf dem Cello noch beim Gesang das Gefühl, dass ich überhaupt "die Beste" sein muss. Ich mache einfach meine eigene Musik und habe damit das Gefühl, meinen Platz gefunden zu haben. Diese Option wäre mir früher einfach nie in den Sinn gekommen.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Natürlich habe ich noch Träume! Ich träume von einem alten Hof am See. Man kann hinter dem Hof direkt ans Ufer des Sees gehen, schwimmen, wann immer man möchte, und am Ufer steht eine alte Weide mit einer Schaukel dran. Ein Ort, wo ich ganz ungestört und abseits der getriebenen Welt leben und meine Musik schreiben und aufnehmen kann. Ziemlich cheeeeesy. Aber es wäre doch auch so schön...

7. Was war deine größte Niederlage?

Hmm, mir ist mal mein Cello in der Bahn umgekippt. Ich war noch Schülerin und gerade auf dem Weg zu einem Orchesterkonzert, bei dem ich mitgespielt hätte. Leider löste sich durch den Sturz das gesamte Griffbrett vom Hals des Cellos und ich bin unter Tränen wieder in die nächste Bahn zurück gestiegen.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Wenn ich nach den Konzerten auf die Menschen treffe und sie mir ihre Geschichten zu meinen Songs erzählen. Das ist für mich unglaublich berührend. Bei all den Hürden, auf die man als selbstständige Musikerin so trifft, weiß ich dann wieder, warum ich das eigentlich mache.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Ich bin sehr wählerisch in meiner Musikauswahl und kann daher mit so einigen Liedern nicht wirklich was anfangen. Aber solange es jemanden gibt, dem es gefällt, kann es ja so schlecht nicht sein, oder?

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Mein erster Cellolehrer!



Weitere Infos:
rabea-music.com
www.instagram.com/rabea.music
rabeamusic.bandcamp.com
www.facebook.com/rabeaofficial
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Laura Schepers-
Rabea
Aktueller Tonträger:
KIngdom EP
(Eigenveröffentlichung)


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