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Tonträger-Review
 
Kelly Moran - Moves In The Field

Kelly Moran - Moves In The Field
Warp/Rough Trade
Format: LP

Die in New York lebende Komponistin und Pianistin Kelly Moran, die zuletzt über ihre Kollaborationen mit so unterschiedlichen Künstlern wie Oneohtrix Point Never, FKA Twigs, oder Yves Tumor reüssierte, betritt mit ihrem dritten Solo-Album "Moves In The Field" musikalisches Neuland. Nachdem sie sich zuvor darauf spezialisiert hatte, mit dem Klang eines präparierten Klaviers nach John Cages Vorbild zu experimentieren, setzte sie dieses Mal auf die Möglichkeiten eines Disklavieres, das ihr von Yamaha in der Pandemie-Phase ausgeliehen worden war, um die Möglichkeiten dieses neuen Instrumentes zu erforschen. Ein Disklavier ist ein konventionelles, organisches Klavier mit einem integrierten Sampler, der in der Lage ist, die menschliche Spielweise - also auch in Bezug auf die Anschlagstärke, die Pedal-Akzente und den Hall - authentisch einzufangen und zu reproduzieren. Moran nutzte nun die Möglichkeiten dieses Instrumentes, indem sie quasi Duette mit sich selbst schrieb und dabei dann durch das Schichten von verschiedenen Spuren Effekte nutzte, die ansonsten unmöglich wären - beispielsweise das simultane Bespielen weit auseinanderliegender Bereiche der Tastatur mit mehr als zehn gleichzeitig angeschlagenen Tasten durch eine einzelne Person auf einem einzelnen Tasteninstrument (wobei dabei zusätzlich noch die Geschwindigkeit und die Tonhöhe manipuliert werden konnten). Tatsächlich erzeugte sie so Klänge, wie sie es in dieser Form noch nie zu hören gab.

Der Titel des Albums bezieht sich dabei auf bestimmte Eislauf-Routinen und legt - zusammen mit Titeln wie "Butterfly Phase", "Dancer Polynominals" oder dem Titeltrack - nahe, dass es um die musikalische Repräsentation von Bewegungsabläufen geht; was angesichts von Morans Vorliebe für perlende Glissandi-Figuren oder wellenförmige, flächig verwobene Motive durchaus schlüssig erscheint. Stilistisch folgt dieses Album keinerlei konkreten Vorgaben und reicht von minimalmusikalischer Stringenz bis zu ambientmäßger Lautmalerei - bleibt aber dabei niemals in der Abstraktion stecken und überzeugt somit auch melodisch und Emotional.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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