Chester kommen nach wie vor aus Köln und machen nach wie vor keinen Brit Pop. Wohl aber Pop. Und das ist ja auch das eigentliche und erklärte Ziel der smarten Jungs um Sänger und Frontmann Olaf Didolff. Das Problem bei Chester ist eigentlich lediglich, daß ihre rockigen oder folkigen Sachen eigentlich meist besser funktionieren als die erklärten Pophits. So war es denn sicherlich eine vergleichsweise gute Idee, die Songs der neuen EP vor der Veröffentlichung nochmal ein wenig gitarrenlastiger abzumischen. Über die Qualität von Songs kann man lange herumdiskutieren - letztlich entscheidet immer auch das persönliche Gusto, so sei denn hier erwähnt, daß mit "Salt Of The Earth" eine recht gelungene Stones-Cover-Version enthalten ist und mit "Same Time, Same Place" eine nette, weil reduzierte, Unplugged-Nummer dabei ist. Der Titelsong schließlich gehört nicht unbedingt zu den stärksten Stücken der Band - bietet allerdings "Mitsumm-Qualitäten" - was in Bezug auf die strategischen Ziele der Band ein Auswahl-Kriterium gewesen sein mag.