Dass Yuri Mendez - schon seit längerem das einzige feste Mitglied seines Projektes Pajaro Sunrise - nunmehr erneut eine stilistisch unverantwortlich vielseitig aufbereitete Songsammlung vorlegt, ist nicht so überraschend - denn das tut er schließlich immer. Es gibt dafür aber dieses Mal ordentliche Gründe, die das Ganze dann auch schlüssig, authentisch und rund erscheinen lassen. Denn die Zeit seit seinem letzten Album "Man Of Many Faces" waren laut Bio angefüllt mit fünf Umzügen, einer Pandemie, mehreren Soundtracks und drei Singles auf Spanisch. Kurzum: Mendez erlebte in dieser Zeit eine ganze Menge mehr als viele seiner Kollegen, die die Pandemie oft als Zeit des kreativen Stillstandes wahrnahmen - und ließ sich demzufolge inspirieren. Genug jedenfalls um ein besonders eklektisches Werk anzugehen. Verwunderlich ist dann eher, dass dieses Album dann musikalisch einer ziemlich geraden Linie in Richtung Folkpop folgt - auch, wenn es Mendez nicht lassen kann, gleich mit dem zweiten Track "Small Circus, So Many Clowns" in Richtung New Wave-Pop auszubrechen und gelegentlich beim Schrammelpop zu wildern. Aber im Grunde handelt es sich bei diesem Album um einen amüsanten und amüsierten Blick auf den Zustand der Menschheit, der auch gerne mal in romantisch/melancholischen Lovesongs wie "Shallow Waters" oder in "Pointless" gar philosophischen Betrachtungen über die Wirkung von Songtexten seinen Ausdruck findet. Und mit dem Closer "The Sweetest Thing" kommt auch noch ein Samba-Touch hinzu. "The Future Is Not What It Used To Be" ist somit zwar durchaus ein typisches Pajaro Sunrise-Album geworden - aber eines das durchdachter und konsequenter ausgearbeitet scheint als so einiges, was der Meister zuvor machte.