Der Mann ist ehrlich: Nach einer 20-jährigen Karriere als Recording Artist räumt der Songwriter-Veteran Rod Picott ein, dass es ihm heutzutage zunehmend schwerer fällt, Songs zu schreiben, die ihm selbst noch interessant erscheinen. Anstatt aber den einfachen Weg zu gehen, und sich einfach selbst zu referenzieren - wie das so einige seiner Kollegen zuweilen tun -, entschloss er sich für dieses Projekt, mit für ihn ungewöhnlichen Materialien zu arbeiten. Der Song "Wasteland" etwa ist von dem Roman "Bull Mountain" inspiriert. An dem Track "Homecoming Queen" arbeitete Picott über einen Zeitraum von zehn Jahren mit der Songwriterin Amy Speace. Ähnlich sieht es mit dem Song "Combine" aus, der auf Lyrics von Picotts Kollegen Brian Koppelman beruht mit dem zusammen er auch den Song "A Puncher's Chance schrieb. Der Titeltrack "Starlight Tour" baut auf einer Songidee von Picotts Nashviller Kollegen Nick Nace auf, die Picott dann ausarbeitete. Der Titel bezieht sich übrigens auf eine Praxis, die angeblich die Polizei im kanadischen Saskatoon in den 70ern pflegte, indem sie betrunkene Indigene im Winter an den Stadtrand fuhren, um sie dort ihrem Schicksal zu überlassen. Damit ist das Inhaltliche abgedeckt und somit sind es dann wohl eher die musikalischen Ideen, derentwegen sich Picott als Songwriter Sorgen macht. Und so bat er dann den Produzenten Neilson Hubbard (Mary Gauthier, Dean Owens), die Songs des neuen Albums möglichst rau und ungeschliffen produktionstechnisch einzufangen. Nicht immer wirkt sich das prägend aus, aber in Songs wie "Digging Ditches" oder "Wasteland" sorgen Kaputnik-Blues-Elemente oder unerwarteter Indie-Rock-Drive dann doch für Überraschungen, während die restlichen Songs eher als klassische Folk-Balladen angelegt sind.