|
Jeffrey Halford And The Healers - West Towards South Floating
Format: CD
Seine letzte Scheibe nannte Jeffrey Halford noch "LoFi Dreams" - in dem Fall Träume mit einer geringen Erwartungshaltung. Dieses mal geht es nach Westen, dem Süden entgegen. Das könnte man so deuten, dass es dem Mann um die Zukunftsentwicklung seines Landes bange ist (die stets durch den Drang nach Westen symbolisiert wurde), die sich stattdessen heutzutage nach Süden (= in Richtung der Restauration) orientiert. Der Mann macht sich also Gedanken. Musikalisch äußert sich das dieses Mal in einer Art spezifisch auf die Mörderballaden und Redneck-Gothic-Moritaten zugeschnittene Version des Wüstenrock a la Giant Sand. Nicht, dass Halford dabei Howe Gelb kopierte, aber das bauchig-raumgreifende Tucsoner Soundsetting, das von einer Riege von Gästen (darunter Tom Heyman) angereichert wird, übernimmt Halford schon. Und als Interpret erweist sich Halford als stoischer Kommentator, der sein Anliegen mit einer Art Talking-Blues-Ansatz eher als Sprechgesang vorträgt. Das ist alles sehr stimmig und gefällt besonders deswegen, weil allzu offensichtliche Klischees vermieden werden.
-Ullrich Maurer-
|