Mal abgesehen davon, dass die Sache ja bestimmt ein Irrtum sein muss, weil Stacie Collins nun mal eine Frau ist, ist das neue Werk der "Rockröhre" aus Nashville aber doch eine Scheibe, die recht gut in den Blue-Rose-Kanon passt. Denn es gibt natürlich keine Country Musik, sondern - nun ja - Boogie; in etwa so, wie das Status Quo auch nicht besser hinbekommen hätten und ja, zugegebenermaßen mit einer gehörigen Prise Honky Tonk, Rockabilly, Western Swing und Blues versetzt. Ganz so desolat wie bei den Briten ist die Sache also nicht, aber der "Punch" stimmt. Das Werk geht ab durch die Mitte, dass es eine reine Freude ist. Stacies Gatte ist Al Collins, seines Zeichens Bassist bei Jason & The Scorchers und ein weiterer Sargnagel in der Vermutung, dass diese Scheibe nicht aufgrund von Talent-Scouting-Bemühungen bei Blue Rose gelandet ist, der endgültig durch die Tatsache festgenagelt wird, dass Dan Baird höchstdaselbst die Scheibe produzierte. Dabei ist die Vermutung, dass das Ganze auch ohne die o.a. Namen gut funktioniert hätte, gar nicht so abwegig, denn in den Staaten treibt sich Stacie Collins schon seit zehn Jahren als Rampensau herum. Nun gut: Wenn's hilft... Also: "Sometimes Ya Gotta..." ist eine knackige kleine Rock - äh - Boogie-Scheibe, auf der zwar nichts erfunden, aber vieles in den Allerwertesten getreten wird. Und gut klingen tut sie obendrein.