Nimm z.B. das letzte Stück auf der Scheibe - "On Fire" - das hat Oliver geschrieben (Reich in dem Falle. Oliver Reich ist der Drummer und zweite Songschreiber der Band. Besagtes Stück ist eine elektronische Ballade). Das Stück fanden wir wunderschön und waren uns sicher, daß wir das zerstören würden, wenn wir das in einem anderen Stil spielten. Wenn jetzt nicht der Zuspruch von den Produzenten dagewesen wäre, dann hätten wir es aber auch mit Sicherheit nicht auf die Platte genommen."
Stichwort zweiter Songschreiber: Da gibt es eine gewisse Diskrepanz zwischen Story-Songs wie z.B. "Smoke", relativ eindeutigen Anspielungen ("Han Solo") und vergleichsweise interpretationsbedürftigen, assoziativen Tracks wie "One" oder "Empty".
"Das ist eben der verschiedene Ansatz", erklärt Lothar, "ich bin eher der Storyteller, der versucht, dem Song eine Geschichte zu geben, während Oliver eher assoziativ arbeitet. Ich denke aber, daß sich das ziemlich gut ergänzt."
Was bedeutet eigentlich der Titel der Scheibe, "Blue Lava Style".
"Eigentlich gar nichts", gibt Christian unumwunden zu. Da das in der Tat ein wenig wenig ist, ist er bereit, auf Nachfrage noch ein wenig auszuführen.
"Na ja, wir hatten halt nach einem schönen Titel gesucht. Und "Blue Lava Style" klingt ja auch gut. Außerdem gibt es keine blaue Lava - das ist schon mal ein Ansatzpunkt. Ansonsten kann sich jeder denken, was er will."
Das Artwork hat ähnlich tiefschürfende Bedeutung. Das Cover zeigt eine illustrativ überhöhte, idyllische Blumenwiese, die im krassen Gegensatz zu unserer technisierten, technokratischen Welt...
...aber vielleicht sollte man hier mal Halblang machen und einfach drauf hinweisen, daß "Blue Lava Style" ein zwar nicht weltbewegendes, aber (trotz zweier unterschiedlicher Songschreiber) bemerkenswert rundes Debut geworden ist. Welchen Tip haben die erfolgreichen Einsteiger denn nun für den hoffnungsvollen Nachwuchs?
"Was man auf keinen Fall machen sollte", meint Christian, "ist, einen Wahnsinnsbetrag in eine Demo-Produktion zu stecken. Am besten ist es, zwei, drei Stücke aufzunehmen, die so klingen, wie man sich selbst sieht. Wenn man 10.000 DM in eine eigene Produktion steckt, dann sind die auf jeden Fall weg, denn selbst wenn man einen Vertrag bekommt, muß man die Stücke nochmal aufnehmen, und das Geld ist dann futsch."