"Nun ja, es hat schon eine ordentliche Entwicklung durchgemacht", wendet John ein, "jetzt klingt es ja nach James Bond, aber ursprünglich - mit den ganzen Frosch-Samples - klang es furchterregend. Schau mal auf unsere Homepage, da haben wir Rough-Mixes als MP3-Files drauf. Ein weiterer Grund, das Stück draufzunehmen, war, daß zunächst alles ziemlich monochromatisch klang."
Nun, eigentlich klingt die Scheibe doch recht abwechslungsreich ?!?
"Ich will ja jetzt nicht negativ erscheinen, aber ich singe alle Tracks", gibt Lou zu, "das hörte sich zunächst ganz schön gleichmäßig an."
"Das ist ja das Spannende", erklärt John, "daß sich die Tracks so stark verändern. Insbesondere mit allen Möglichkeiten, die Pro-Tools bietet. Wir sind dadurch effektiver. He, Mann, wir sind sogar unterhalb des Budgets geblieben. Das ist ungewöhnlich, für einen Major-Deal."
In den USA sind FI auf Interscope, was eigentlich ein Universal Label ist. Irgendwie kommt die Scheibe in Deutschland auf Domino raus. Das ist auch Rock'n'Roll. Pro-Tools hin und Pro-Tools her: Wie soll das denn live umgesetzt werden?
"Gar nicht", meint John, "wir betrachten die Sache als Studio-Projekt. Wir werden zwar ein paar akustische Promo-Shows absolvieren, aber nicht touren. Vielleicht machen wir noch ein Video. Dann gibt's noch die Homepage, ein paar Interviews - und das war's dann. Lou tourt ja mit Sebadoh und ich mache akustische Solo-Sachen. Das soll's denn sein."
Inhaltlich gibt's wieder Lou's seltsam-persönliche Beobachtungen, die jeweils aus bestimmten Betrachtungsweisen herrühren und dabei z.T. Verblüffendes zu Tage fördern. (z.B. "My Ritual") Was aber hat der Titel des Albums, "One Part Lullabye", zu bedeuten?
"Life's one part Lullabye and two parts Fear", erläutert John, "das ist ein Oscar Wilde Zitat, welches Lou's Frau irgendwo ausgegraben hat. Das paßte ziemlich gut zu unserer Platte. Wir versuchen ja immer, mit den Erwartungshaltungen des Zuhörers zu spielen - wie auch bei "Dare To Be Surprised"."
O.K. Da es bei Lou & Co. Jedoch immer eher um düstere Themen wie Enttäuschung, Frust oder eben Angst ging: Warum hat man denn gerade den "Schlaflied"-Teil des Zitats als Titel genommen und die Scheibe nicht etwa "Two Parts Fear" genannt?
"Weil Schlaflieder so viel wichtiger sind als Angst", meint Lou und liefert damit ein Schlußwort, wie es schöner nicht hätte sein können.
Ein Gruß per MP3-Datei von John Davis (76KB, gezipped)