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GRANT-LEE PHILLIPS
 
Spontaneität deluxe
Grant-Lee Phillips
"Ich mache Musik aus Leidenschaft, und deshalb ist mir das viel wichtiger als ein Haufen Geld oder der große Durchbruch!", sagte Grant-Lee Phillips vor rund zwei Jahren, und die Hingabe, mit der er zu Werke geht, spürt man auch bei jeder Note seines neuesten Werkes, dem dieser Tage erscheinenden "Virginia Creeper", das vor allem eines beweist: Phillips ist als Storyteller in seiner Gewichtsklasse fast unerreicht. Im Vergleich zu den beiden Vorgängern verpackt der Mann aus Los Angeles seine tiefgründigen Geschichten dieses Mal in einen noch lebendigeren, zeitloseren Sound, der sämtliche Americana-Klischees umschifft, aber gerade deshalb die Freunde des Genres begeistern dürfte. Eine durch und durch leidenschaftliche Platte, die vielleicht nicht in den Charts Einzug halten wird, dafür aber in den Herzen der Fans.
Waren seine ersten beiden Platten nach der Trennung seiner Band Grant Lee Buffalo wirkliche Solowerke, die Phillips mit Hilfe moderner Studiotechnik im Alleingang verwirklichte, entstand "Virginia Creeper" innerhalb weniger Tage live im Studio. "Es dauerte ein wenig, bis ich mich auf eine Herangehensweise festgelegt hatte", erklärt Grant gegenüber Gaesteliste.de. "Wie viele andere auch bin ich von kreativen Produktionswegen fasziniert, aber bei dieser Platte ging es vor allem darum, den Moment einzufangen, und nicht so sehr um das Drumherum, das Mixing zum Beispiel. Allerdings habe ich einen sehr guten Tontechniker und Mixer gefunden, Husky Hösklunds, ein Isländer, der schon lange in den Staaten lebt. Er hat Platten mit Joe Henry, Tom Waits und Norah Jones gemacht und besitzt ein sehr feines Gehör. So jemanden zu finden hat mir geholfen, mich rein auf die Performance zu konzentrieren, was ja eh mehr als alles andere mein Element ist."
Neu ist auch, dass sich mit "Hickory Wind" von Gram Parsons, das Grant im Duett mit Cindy Wassermann singt, erstmals eine Coverversion auf einem Phillips-Album wiederfindet. "Ich habe immer eine lange Liste an Songs im Kopf, die ich gern mal covern würde, und manchmal brauche ich Wochen, bis ich sicher bin, dass ich den Text kann, und dann spiele ich sie trotzdem nur ein Mal. 'Hickory Wind' ist ja so etwas wie der heilige Gral im Alt.Country-Bereich, und von all den Songs, die Cindy und ich als Duett gesungen haben, bot sich dieser am meisten für die Platte an." Aufgrund der kurzen Produktionsdauer hatten die Musiker, die Grant für die Sessions eingeladen hatte, nur wenig Zeit, sich mit den Songs vertraut zu machen. Ein Stilmittel, das Künstler wie Jason Pierce von Spiritualized oder Bob Dylan gerne bewusst einsetzen, um die Spontaneität der Songs zu erhalten. "Bei diesem Album ging es vor allem darum, den Moment einzufangen! Auf einer Dylan-Platte kann man wirklich hören, dass das Motto lautet: 'Springt jetzt auf, oder der letzte Zug, der die Stadt verlässt, fährt ohne euch!', und als Fan seiner Alben wollte ich etwas Ähnliches versuchen. Das Gleiche gilt ja auch für 'Tonight's The Night" von Neil Young, Van Morrisons 'Astral Weeks' oder neuere Sachen von Gillian Welch oder Howe Gelb - also genau die Platten, die ich gerne höre! Es ist allerdings interessant, dass ich bis heute gebraucht habe, um das selbst in die Tat umzusetzen!"
Weitere Infos:
www.grantleephillips.com
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
Grant-Lee Phillips
Aktueller Tonträger:
Virginia Creeper
(Cooking Vinyl/Indigo)

 
 

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