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NOVA INTERNATIONAL
 
The next big thing
Nova International
Nova International auf Tournee mit Die Happy? Auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination, denn der "Immeraufdiezwölf"-Rock von Die Happy scheint so gar nicht zum vielschichtigen Sound von Nova International zu passen. Okay, auf der Bühne der restlos ausverkauften Bochumer Zeche legen die vier Herren dermaßen los, dass man geneigt ist zu vermuten, ihre Heimatstadt Augsburg läge in der Nähe von LA und nicht Landshut. Aber trotz krachiger Rocknummern wie dem Ohrwurm "One Decision" (von der aktuellen "Kill Your Stereo"-EP) oder "Christmas Cracker" - dessen Abstecher zu "God Gave Rock N Roll To You" von Kiss an diesem Abend erwartungsgemäß besonders gut ankommt - macht bei Nova International bekanntlich die Abwechslung den Unterschied. Und obwohl die Meute vor der Bühne eindeutig auf Rock eingestellt ist, kommen Songs wie die disco-eske nächste Single "Favorite Girl" oder das gesanglich typisch britische "24" auch in Bochum ausgezeichnet an, weil sie ganz einfach tolle Songs jenseits jeden Schubladendenkens sind.
"Wir machen uns um so etwas keine Gedanken mehr", sagt Bassist Markus dann auch folgerichtig nach der Show im Interview mit Gaesteliste.de, und Sänger/Gitarrist Michi fügt an: "Deshalb machen wir jetzt den Die-Happy-Support und vier Tage davor das Vorprogramm für Tahiti 80. Einen größeren Spagat kann man ja kaum machen, aber trotzdem haut's hin! Vom Publikum her ist das sehr interessant, weil man vom Normalverbraucher nie die Frage gestellt bekommt: Seid ihr jetzt eigentlich Rock oder Pop?' Man muss einfach auf der Bühne gut sein." Das sind Nova International ohne Frage. Dass die Band dennoch nicht übermäßig glücklich damit ist, dass ihr im letzten April fertig gestelltes Debütalbum nun erst Mitte April, also genau ein Jahr später, erscheinen soll, weil die Plattenfirma anders als die Fans der Band nicht genau weiß, wo sie die Band hinstecken soll, ist dennoch klar. "Man kann wirklich nur sagen: Anhören!", sagt Markus bestimmt. "Das ist jetzt die Aufgabe der Plattenfirma, dass uns möglichst viele Leute zu hören bekommen und sich selbst ihre Meinung bilden können. Wir machen ja auch nichts anderes. Wir fahren bei Die Happy mit - und eindeutiger "ROCK!" geht es ja gar nicht - weil wir so die Möglichkeit haben, vor vielen Leuten zu spielen, die sich dann ihr eigenes Urteil bilden können!"

Einen ersten Vorgeschmack auf die Bandbreite, die uns auf dem selbstbetitelten Erstling des Quartetts erwartet, bieten aber nicht nur die Konzerte - bis Ende Februar stehen vor allem kleinere Auftritte in Süddeutschland und Österreich auf dem Programm - sondern vor allem die "Kill Your Stereo"-EP. Dort finden sich nämlich neben den bereits erwähnten soon-to-be-classics "One Decision" und "24" noch eine "Powerballade" namens "Grand Prix" und die niedlich countryeske Easy-Listening-Nummer "Lazy". Ob des Titels der EP können wir uns eine Frage allerdings nicht verkneifen: Wie viele zerstörte Stereoanlagen gehen denn bisher auf das Konto des Vierers? "Die einzige Stereoanlage, die wir jemals kaputtgemacht haben, war in Aflenz", erinnert sich Michi lachend. "Das lag ganz einfach daran, dass der Haus-DJ den ganzen Abend nur vier Songs hat laufen lassen. Einen von Miles, einen von Readymade, 'Star' von uns und noch einen, den ich jetzt vergessen habe. Das war so immens laut, dass die Anlage wirklich kaputtging." Und Markus: "Der Song ist aber auch prädestiniert dafür, Stereoanlagen an die Wand zu ballern, weil er im Refrain so viel lauter wird!" Ist das also das oberste Ziel von Nova International 2003, so viele Stereoanlagen wie möglich zu zerstören? "Ja, ganz genau!"

Und auch wenn Markus vorwarnend meint: "Dieses Jahr haben wir wirklich wenig Musik gehört. Wenn man ein Album aufnimmt, hat man abends nicht wirklich das Bedürfnis, noch Musik zu hören", baten wir die zwei zum Schluss noch zu einem kurzen Blind-Date:

* Idlewild "You Held The World In Your Arms” ("The Remote Part", EMI Parlophone, 2002)

Neben Coldplay vielleicht DIE Konsensrockband des abgelaufenen Jahres, die ähnlich wie Nova Interntional geschickt Rock und Pop unter einen Hut bringt.

Michi: "Das könnten Interpol sein, oder?”

GL: "Nee, dafür sind sie zu rockig… die Band war mit Coldplay auf Tour!"

Michi: "Oh, dann ist es Idlewild! Aber das ist schon sehr wavig und Cure-mäßig, oder?"

Markus (lachend): "Ich hätte beinahe The Cure gesagt, aber ich wollte mich nicht blamieren!"

Michi: "Meine Freundin ist Cure-Fan hoch fünf, die findet die Platte total geil, aber ich hab echt ein Problem damit. Ich fand sie auch nicht wirklich gut im Vorprogramm von Coldplay!"

* Slut "Easy To Love” ("Nothing Will Go Wrong", Virgin 2002)

Wenn man an gute Bands aus Süddeutschland denkt, kommt man an den fünf Slutties aus Ingolstadt ebenso wenig vorbei wie an Nova International, oder?


Michi [nach zwei Akkorden]: "Slut!”

GL: Bands wie The Notwist oder Slut scheinen ja ähnlich wie ihr alle möglichen Stile und Genres zusammenzubringen…

Michi: "Die Platten untereinander sind schon sehr unterschiedlich, aber ich finde, wenn sie dann mal ein Album machen, klingen die Platten in sich recht ähnlich. Ich mochte die 'Interference' sehr gerne, weil sie diese Kombination von Synthesizern und Gitarren hatte, die nächste fand ich dann wahnsinnig gut, aber bei dieser neuen hier hatte ich so meine Probleme. Ich hab mich echt gefragt, was diese Rock-Chose jetzt soll! Ich hab mit den Jungs ja auch schon ein paar Mal gesprochen, und das sind ja auch echt Liebe, aber mein Problem mit Bands wie Slut oder Notwist ist, dass ich die Musik sehr schätze, aber ich finde deren elitäre Indie-Einstellung zum Teil sehr anstrengend. Abgesehen davon sind wir auch eher potentiell eine Band, die bei denen durch's Raster durchfällt. Wir wären da nicht cool genug, weil wir wahrscheinlich zu poppig sind!"

* Pulp "Common People” ("Different Class", Island, 1997)

Wie Nova International sind bekanntlich auch Sheffield's Finest mit einem großartigen Frontman - Jarvis Cocker - gesegnet.

Michi [nach den ersten Takten]: "Oh, das kenn ich aber! Das ist Pulp! Jarvis mag ich wirklich sehr gerne, ich bin auch schon ein paar Mal mit ihm verglichen worden. Allerdings mag ich ihn eher als Typ denn als Musiker. Ich habe keine einzige Pulp-Platte zu Hause, nee, das stimmt nicht, ich habe zwei, aber von denen gibt es ja schon 12 oder so! Ich fand deren Alben nie wirklich gut, obwohl sie einige ganz große Songs gemacht haben, aber Jarvis ist als Ikone schon eine ziemlich coole Sau, alleine, wie er auf der Bühne agiert! Er ist schon ein wichtiger Einfluss für mich gewesen."

* The Clash "White Riot” ("The Story Of The Clash", CBS, 1988)

Was muss man zu den großartigen The Clash und ganz besonders zu dieser Hymne des Jahres 1977 noch sagen? Joe Strummer RIP.

Michi: "Nee, keine Ahnung!”

GL: Der Sänger war eine große Ikone, gerade gestorben...

Markus: "The Clash!"

Michi: "Wir haben einen Mäzen, der uns umsonst in Augsburg ne Villa spendiert, der im Prinzip nichts anderes macht, als musikmäßig in den 70ern und 80ern zu leben. Der hätte das am ersten Akkord erkannt! Das Schlimme bei mir ist, ich bin einfach viel zu jung dafür..."

Weitere Infos:
www.nova-music.com
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
Nova International
Aktueller Tonträger:
Kill Your Stereo EP
(BMG)
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