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LEAVES
 
Out of Reykjavik
Leaves
Die Tatsache, dass man in Island nicht viel zu tun hat und deswegen die Leute aus purer Langeweile Bands gründen oder sonstige künstlerische Ambitionen entfalten, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Ein weiterer Beweis dafür ist die Band Leaves, die sich in aller Ruhe fernab des Trubels musikalisch entwickeln konnte und mit "Breathe" ein Debütalbum vorlegt, das genau diese Ruhe ausstrahlt, gleichermaßen aber schon ein beachtliches Niveau an songwriterischer Fähigkeit vorweisen kann. Arnar Gudjonsson (voc, git), Arnar Olafsson (git), Hallur Hallson (b) und Bjarni Grimsson (dr) haben mit ihren dunklen, verträumten Songs dafür gesorgt, dass schnell die größten Bands als Vergleich herhalten mussten: Radiohead, Coldplay, Doves, Elbow. Good company.
Manchmal allerdings reicht der Band auch ein Fernseher als Gesellschaft. Jedenfalls lümmelten sich Bjarni und Hallur auf dem Sofa ihrer Hotelsuite in einer Hamburger Nobelherberge und testeten gerade das deutsche Fernsehprogramm auf seine Nebenwirkungen, als Gaesteliste.de zum Interview hereinschneite. Verdenken kann man es den beiden nicht. Schließlich ist die Welt der teuren Hotels auf Spesenkosten und Interviews im 30 Minuten-Takt eine ziemlich neue Erfahrung für die Leaves. Wenn man es genau nimmt, ist sogar das gemeinsame Musikmachen immer noch relatives Neuland für die vier, denn ihren ersten gemeinsamen Auftritt hatten sie vor nicht einmal 12 Monaten. Viel Zeit gelassen haben sie sich also nicht, aber das hatten sie von Anfang an auch nicht vor. "Die Plattenindustrie in Island ist eigentlich nicht existent", erklärt uns Hallur, "deshalb waren wir von Anfang an darauf aus, so schnell wie möglich einen Plattenvertrag mit einem internationalen Label zu bekommen, denn wir wussten, nur so würden wir die Platte machen können, die wir uns vorstellten." Dass die Nordlichter so wenig Zeit benötigten, um miteinander warm zu werden und zu einer echten Bandeinheit zu verschmelzen, hat ebenfalls plausible Gründe: Die vier kennen sich bereits seit vielen Jahren und haben zudem noch einen sehr ähnlichen Musikgeschmack. Da stellt sich natürlich die Frage, warum sie die Band erst jetzt gegründet haben?! "Purer Zufall", meint Hallur: "Unser Sänger Arnar G. hat zuvor in einer anderen Band gespielt. Als die sich auflöste und er plötzlich mit all diesen Songs alleine dastand, nahm er einige Demos auf, suchte nach Mitspielern, und so entstand die Band." Dass die eingangs erwähnten Vergleiche zwar das erste Album des Vierers treffend umreißt, aber nicht unbedingt die Liveauftritte der Leaves, stellte die Band nicht zuletzt unter anderem beim Haldern-Festival unter Beweis. Dort rockten sie nämlich zur besten Mittagszeit um 13.00 Uhr los, als gälte es die Stooges oder Soundtracks Of Our Lives zu toppen - und nicht, eine streckenweise geradezu üppig arrangierte, über weite Strecken melancholische Pop-Platte vorzustellen. "Wenn wir auf der Bühne stehen, sind wir einfach darauf aus zu rocken", erklärt Hallur. "Wir lieben die Energie, die man dabei entwickeln kann." Dass sich auf "Breathe" auch eine ganze Anzahl ruhiger Songs findet, die ganz und gar nicht rocken, stand den Leaves bisher nicht im Wege. "Wir haben eigentlich bisher nur Supportshows und Festivals gehabt, und da mussten wir nie mehr als acht Songs spielen, darunter sind dann eben alle fünf Rocksongs". In Haldern kam noch ein brandneuer sechster hinzu. "Wir haben ihn noch ein bisschen zu schnell gespielt", erzählte uns Bjarni, als wir ihn nach dem Auftritt erneut trafen, "aber ich denke, er ist trotzdem gut angekommen."
Leaves
Gut angekommen sind die Leaves bisher auch stets bei der Presse. Deshalb hätten wir ob des straffen Interview-Terminplans des Quartetts abschließend gerne noch gewusst, ob sie es manchmal als ein wenig frustrierend empfinden, gerade jetzt am Beginn ihrer Karriere, wieder und wieder die gleichen bzw. sehr ähnliche Fragen von den Medienvertretern gestellt zu bekommen? "Keineswegs", erwidert Hallur mit einem Lachen. "Es gibt eine Menge Bands wie Radiohead, die sich darüber aufregen, sich mit den Medien auseinandersetzen zu müssen. Ich kann das nicht verstehen. Wenn sie's nicht machen wollen, sollen sie's halt bleiben lassen und was anderes machen. Zum Beispiel Anstreicher werden!"
Weitere Infos:
www.leaves.tv
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Pressefreigaben-
Leaves
Aktueller Tonträger:
Breathe
(WEA)

 
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