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ROBERT CRAY
 
Just do it!
Robert Cray
Wenn man, wie Robert Cray, auf seinem Gebiet (dem Blues) eigentlich alles schon gemacht hat, alles erreicht hat und mit jedem zusammengespielt hat, dann kann man die Sache natürlich auch gelassen angehen. Sein neues Album, "Shoulda been Home" knüpft da an, wo sein letztes "Take Your Shoes Off" aufhörte. Es gibt eine ungemein relaxte (und in des Wortes tatsächlicher Bedeutung fette (oder wie es heute heißt "phatte")) Mischung aus Memphis Soul, Blues und ein bißchen Gospel. Demnächst wird er dieses bei uns auch live präsentieren.
Warum sollte man denn da hingehen? "Wenn Du Dir einen schönen Abend mit Rhythm'n'Blues, Soul, ein paar Klassikern und ein paar schönen Balladen machen willst, dann sind wir bestimmt die richtige Wahl", meint Robert ganz bescheiden. Was bedeutet denn "Shoulda Been Home"? Daß man besser zu Hause sein sollte, als auf Tour? Robert lacht. "Nein, nein, es geht eher darum, daß man nicht die ganze Nacht durchmachen sollte." Das hätte man sich auch denken können, denn bei Robert's Stories geht es immer um diese kleinen, zwischengeschlechtlichen Beziehungskisten mit kleineren und größeren Krisen, meist ausgelöst durch irgendwelche Betrügereien oder Lügen. Wo findet Robert denn seine Themen? "Oh, ich bewege mich nie weit aus meinem Umfeld heraus", beschreibt er das, "es sind immer Beobachtungen, die ich mache, Sachen die ich aufschnappe, Geschichten die ich höre. 'Far Away' ist z.B. zusammen mit meiner Frau, der Filmemacherin Sue Turner, entstanden. Sie hörte, wie ich an dem Song arbeitete und lieferte dann die Story dazu, die wiederum auf einer wahren Begebenheit beruht. So kommt eines zum anderen." Robert macht um sein Songwriting nicht viel Aufhebens. Er gehört auch nicht zu den Leuten, die ständig schreiben. "Meine Gedanken drehen sich nicht ständig ums Songschreiben", erläutert er, "ich schreibe Songs nur dann, wenn sie notwendig sind." Was der Sache auch eine gewisse Spontaneität verleiht. Wie überhaupt die ganze Scheibe unglaublich relaxed und selbstverständlich klingt. "Das liegt an dem Produzenten, Steve Jordan", lobt Robert, "er ist unheimlich gut darin, ein gutes Feeling zu schaffen. Das geht so, daß er die perfekte Aufnahmesituation für den betreffenden Song kreiert. So arbeitet er viel mit dem Plazieren von Mikrophonen, umwickelt irgendwie die Drums, um diesen speziellen Sound zu bekommen - so wie auf '12 Year Old Boy' und so was. Wenn wir uns gut fühlen, dann kommt der Rest dann wie von selbst."

Viele Tracks entwickeln sich dann auch aus Jam-Situationen. Die beiden Elmore-Leonard Stücke zum Beispiel. "'Cry For Me Baby' haben wir immer schon live gespielt", überlegt er, "Steve wollte jetzt mal sehen, was man da alles noch rausholen kann - z.B. mit akustischem Baß, diesem Schlagzeug-Sound und so. Als wir fertig waren, wollte Steve, daß wir zum Anhören rüber kämen, was wir aber nicht mitbekamen. Wir jammten einfach weiter und es entstand '12 Year Old Boy'. Steve stellte das Band einfach wieder an - deswegen auch der seltsame Anfang." Werden dann auch alte Blues Aufnahmen studiert, um gewisse Sounds emulieren zu können? "Ich mache so was nicht. Ich bin einfach nur Fan", gibt Robert zu, "aber Steve ist der richtige Mann für solche Sachen." Das zentrale Stück der Scheibe ist das über neunminütige "Out Of Eden" - wie kam das denn zustande? "Das weiß ich auch nicht so ganz genau. Jim Pugh, der Keyboard-Spieler schrieb einfach nur einen Song mit drei Strophen. Wir bemerkten erst gar nicht, daß er so lang wurde, bis wir selbst die Aufnahme anhörten. Die Sache mit den Handclaps, die dieses Gospel-Feeling hervorrufen, haben wir dann später gemacht. Für uns war das schon etwas Besonderes." Wohin geht denn die musikalische Reise von hier aus? "Gute Frage", schmunzelt Robert, "das weiß ich aber selbst noch nicht. Es ist einfach zu früh. Ich meine: Wir machen Rhythm'n'Blues - davon werden wir uns nicht allzuweit entfernen. Ich lasse solche Sachen gerne auf mich zukommen - genauso wie meine Kollaborationen." Jemand, der von Chuck Berry über Muddy Waters bis zu Eric Clapton oder Tina Turner mit Gott und der Welt zusammengejammt hat, hat doch bestimmt Vorlieben in dieser Richtung? "Oh Mann, ich habe mit Albert Collings gespielt, mit John Lee Hooker oder Muddy Waters - mit den besten ihres Fachs", meint Robert, "großartig waren sie alle. Da kann ich wirklich nicht sagen, daß einer beeindruckender war als der andere."

Robert Cray
Wie könnte man denn Robert Cray's Beziehung zur Musik zusammenfassen? Daß er ein Fan ist, sagte er ja schon. "Nun, das schwierigste am Business ist das Business selber - das wird dir jeder Profi-Musiker bestätigen können. Das beste ist, seine Musik spielen zu können - da geht nichts drüber." Welchen Rat hätte Robert denn für junge Musiker, die selbst eine Bluesband gründen wollen? "Mach's einfach - egal, was die anderen sagen. Spielt einfach drauflos!", dann hält er einen Moment inne und fügt hinzu: "Aber das wichtigste ist, daß Du eigene Songs schreibst. Es ist ja schön und gut und richtig, wenn Du die alten Meister studierst, aber es geht darum, daß Du der Innovator sein mußt und verdammt noch mal ein paar neue Songs schreiben mußt. Wenn Du eine Cover-Version spielst, denn bleibe ihr im Geiste treu, habe aber Spaß dabei und - das ist das wichtigste - füge etwas Eigenes hinzu." Dem ist allerdings nun wiederum nichts Eigenes hinzuzufügen.
Weitere Infos:
www.robertcray.com
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Pressefreigaben-
Robert Cray
Aktueller Tonträger:
Shoulda Been Home
(Rykodisc/Zomba)
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