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ERIC ECKHART
 
Vor der Explosion
Eric Eckhart
Eric Eckhart ist schon ein rechter Rumtreiber: Seit 20 Jahren macht der mittlerweile 41-jährige "Veteran" aus West-Virginia Musik. Er zog zunächst nach Irland und dann nach Berlin, wo er heute seine Basis hat. Dabei supportete er Acts wie Broken Social Scene, Ocean Colour Scene, Fionn Reagan oder Jeffrey Lewis - schrieb aber immer auch eigene Songs. Das neue Album, "This Is Where It Starts", ist dabei ein Neuanfang für Eric. Erics Songs fallen grob gesehen in die Kategorie "romantischer Songwriter". Aber Eric ist niemand, der sich mit standardisierten Klischee-Lösungen zufrieden gibt, sondern bohrt seine Songs mit Rock-Elementen, ausgefeilten Arrangements, Epischen Finalen und ruppigen Instrumentalpassagen auf.
"Ich mag einfach Überraschungen in der Musik", führt er aus, "Ich mag es auch selbst, wenn ein Songwriter mich in unerwartete Richtungen führt. Ich möchte mich nicht von Genres oder Regeln einschränken lassen. Stattdessen folge ich meinen Instinkten und fordere mich selbst genauso heraus, wie den Zuhörer. Ich sehe Songs oft als Kurzgeschichte mit einem Beginn, einer Mitte und einem Ende. Songs sollten auch außerhalb eines Albums bestehen können - auch ohne die Beziehung zu den anderen Songs auf dem Album." Das Ergebnis sind Songs, die zuweilen sehr überraschende Wendungen nehmen. Wie kommt denn so etwas zustande? "Der Prozess des Songwritings sehr emotional für mich", führt Eric aus, "es ist gar nicht so einfach, tief in mich einzudringen und diese Songs zu extrahieren. Wenn es denn gelingt, ist das sehr befreiend und fühlt sich irgendwie groß an. Gerade etwa diese großen Finale in meinen Stücken rühren von diesem Prozess her." Was treibt Eric als Songwriter an? "Die treibende Kraft hinter meinem Songwriting ist die Freude am Spielen und das therapeutische Bedürfnis, bestimmte Gefühle, mit denen ich mich beschäftigen muss, zu verarbeiten. Ich kann mir gar nicht vorstellen, keine Songs zu schreiben - dann müsste ich explodieren, glaube ich."
Wonach sucht Eric dabei in einem Song? "Nach Gefühlen", meint er bestimmt, "wenn mich ein Song nicht berührt, dann spiele ich ihn auch nicht. Ich brauche ein physikalisches Gefühl beim Hören eines Songs - nur dann interessiert er mich." Wie schreibt Eric seine Songs? "Ich habe da eine Technik entwickelt", räumt er ein, "wenn ich mit einem Song beginne, habe ich keinen Plan, in welche Richtung es geht. Ich spiele einfach ein paar Akkorde, die sich gut anfühlen und schaue, was passiert. Dann singe ich einfach irgendwas darüber, was mir gerade einfällt. Das nehme ich dann auf und höre es mir an. Fast immer entdecke ich dabei Zeilen, von denen mir gar nicht bewusst war, dass ich sie gesungen habe. Diese analysiere ich dann in Bezug auf mögliche Bedeutungen und schaue, was sich daraus ergibt. Dieser Prozess ist sehr organisch und überhaupt nicht zielorientiert. Ich komme mir dabei vor, wie eine Art Kanal für die Songs. Ein Beispiel ist der Song 'Lost'. Er hat eine ungewöhnliche Struktur, wie ich sie noch nie verwendete. Ich war bei meinem Bruder in Ohio und probierte eine Gitarre aus, die er herumliegen hatte. Der Song quoll fast fertig aus mir heraus. Das war sehr aufregend." Was inspiriert Eric musikalisch? "Ich höre mir eine Menge Musik aus den 60s an - aber auch zeitgenössische wie Wilco, Wasp Summer oder Nina Hynes (die auch auf seinem Album mitwirkt). Wir haben das Album großteils live im Studio aufgenommen - alle zusammen in einem Raum und ohne Click-Track. Wir wollten den Geist der Songs und das Gefühl des Zusammenspiels, das etwas Größeres als die Summe der Teile ergibt, einfangen. Ich wollte auch ein Album aufnehmen, wie man es in den 60ern gemacht hat, denn ich denke, dass das mehr Leidenschaft und Gefühl einfängt." Erics Arrangements hauchen den Songs erst das rechte Leben ein. Seien es Rock-Gitarren, mächtige Grooves, Streicher-Arrangements oder Hamonie-Vocals - auf die Details scheint es dabei anzukommen. "ich arrangierte und produzierte diese Songs mit Fab Leseure zusammen. Wir begannen mit den Demos - nur akustische Gitarre und Stimme - und verbrachten eine Menge Zeit damit, über die Songs zu diskutieren - über die Bedeutungen und die Emotionen. Als wir im Studio waren, haben wir herumexpeimentiert. Der Schlüssel ist dabei, den Songs treu zu bleiben. Machmal bedeutet das auch wenig oder sparsam zu arrangieren. Bei anderen fügten wir viele Instrumente und Ideen hinzu - wobei wir immer unserem Instinkt vertrauten. Wir versuchten, die Emotion des Augenblicks dazu zu nutzen, uns in die Richtung für die Aufnahme zu leiten."
Da Erics Album so ziemlich alles aus dem Instrumentarium, das sich einem Songwriter anbietet, beinhaltet, fragt sich natürlich, was er denn überhaupt noch auf Tasche hat. Was kann danach noch kommen? "Ich fühle mich, als ginge es gerade erst los", sagt Eric, "in mir steckt noch eine ganze Menge Musik. Ich will härter rocken, sanfter spielen, mehr experimentieren und mehr Wagnisse eingehen. Ich will starker singen und Dinge an mir entdecken, von denen ich nicht ahnte, dass sie überhaupt da sind."
Weitere Infos:
www.ericeckhart.com
www.myspace.com/ericeckhartmusic
Interview: -Ullrich Maurer-
Foto: -Pressefreigabe-
Eric Eckhart
Aktueller Tonträger:
This Is Where It Starts
(A Headful Of Bees/New Music Distribution)
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