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THE VON BONDIES
 
Second Coming
The Von Bondies
Ihr Erstling "Lack Of Communication" aus dem Jahre 2001 war nicht mehr als eine eilig eingespielte Momentaufnahme im Studio, die das Quartett aus Michigan dennoch im Fahrwasser des Detroit-Garagenrock-Hypes um die White Stripes (mit denen die Von Bondies 2001 durch Deutschland tourten) nach oben spülte. Inzwischen mit einem Majorplattenvertrag ausgestattet, leisteten sich Jason Stollsteimer, Carrie Smith, Marcie Bolan und Don Blum dieses Mal den Luxus eines besseren Studios, eines richtigen Producers und ausreichender Zeit, um eine Platte zu machen, die ausgefeilt, aber nicht glatt gebügelt klingt. Eine Platte zudem, mit der sie sich wohltuend vom Rest der Detroiter Szene absetzen. Mit den Zutaten 60s Garagenrock, 70s Punk und 80s New Wave machen The Von Bondies nun auf "Pawn Shoppe Heart" fast alles richtig und liefern mit "C'mon C'mon" noch dazu einen der "schlimmsten" Ohrwürmer des Jahres ab. Kein Wunder also, dass die reizende Bassistin Carrie auch am Ende eines langen Interviewtages in Hamburg im Gespräch mit Gaesteliste.de noch blendend gelaunt ist.
"Wir haben im Moment eine unglaublich gute Zeit. Wir haben die ersten Wochen des Jahres auf Tournee verbracht und kürzlich die NME-Tournee zusammen mit Franz Ferdinand, The Rapture und Funeral For A Friend beendet", erzählt Carrie, und auf unsere Frage, was denn an der Geschichte dran sei, dass sie sich beim letzten Konzert böse verletzt hätte, antwortet sie kichernd: "Ich hatte solch einen Spaß dabei, ich musste mich mit einem Paukenschlag verabschieden! Wir sind zum letzten Song von Funeral For A Friend mit auf die Bühne gegangen, ich bin ausgerutscht und mit dem Kopf voran in eine Monitor-Box gerauscht, was mir einen Besuch im Erste-Hilfe-Raum und zwölf Stiche eingebracht hat. Witzigerweise hat es zunächst überhaupt nicht wehgetan, weil ich schon genug Alkohol intus hatte! Das Ganze war eine ziemliche Rock N Roll-Aktion!"

Schon vor rund zwei Jahren erzählte Sänger Jason im Gaesteliste.de-Interview, dass die Aufnahmen zur zweiten Platte kurz bevorstünden. Dass es nun doch gut 24 Monate länger als geplant gedauert hat, ist nicht zuletzt mit der schwierigen Labelsuche der Detroiter zu erklären. "Wir wollten im Mai 2002 ins Studio gehen, weil unsere erste Platte zu dem Zeitpunkt bereits ein Jahr alt war, aber damals hatten wir keinerlei Unterstützung eines Labels, und deshalb funktionierte das nicht richtig. Ende 2002 haben wir dann bei Warner unterschrieben, aber bei einer so großen Firma dauert es immer ein bisschen, bis alles abgesegnet ist, und obwohl wir alle ganz wild darauf waren, die Platte herauszubringen, dauerte alles ziemlich lange. Anfangs waren wir deswegen alle sehr traurig, aber rückblickend haben wir festgestellt, dass uns die lange Anlaufzeit auch die Möglichkeit gegeben hat, die Platte so zu machen, wie wir es wollten. Nichts musste auf den letzten Drücker gemacht werden, und wir sind alle sehr stolz auf die Songs, das Artwork und auch das Video. Außerdem hat die lange Vorlaufzeit Sire / Warner auch die Möglichkeit gegeben, sich auf Band und Platte einzustellen, insofern haben sich unsere anfänglichen Probleme letzten Endes doch als Vorteil erwiesen."

Geholfen hat sicher auch das feine Video zu "C'mon C'mon", das der Band auch in Deutschland Airplay auf den einschlägigen Clipkanälen bescherte. Dabei hätten wir die Von Bondies eher für eine Band gehalten, die lieber Musik macht, als im Filmstudio Videos zu produzieren. "Wir haben vorher schon ein Video gemacht, das war allerdings ziemlich low-budget, mit vielen Liveaufnahmen und so", sagt Carrie. "Als wir unseren neuen Plattenvertrag unterschrieben haben, war uns allen klar, dass wir ein Video zu einer Single würden machen müssen. In gewisser Weise sind Videos nur eine Verlängerung des Cover-Artworks. Jason hat jede Menge Ideen, und als wir begannen, über das Video zu sprechen, hatte er sofort ein ganz spezielles Konzept im Kopf, und das Video ist ganz genau das, was er sich vorgestellt hatte. Es war uns wichtig, dass es kein Clip wird, in dem wir nur stumpf den Song herunterspielen, und obwohl wir kaum darin vorkommen, kann man die ganze Zeit unsere Füße sehen... Es hat eine Menge Spaß gemacht, beim Filmen zuzusehen, und wir freuen uns alle schon auf den Dreh des nächsten Clips zu 'Tell Me What You See'."

Nachdem das erste Von-Bondies-Album von einem damals völlig unbekannten jungen Mann namens Jack White produziert wurde, saß dieses Mal mit Jerry Harrison (ex-Modern Lovers, ex-Talking Heads) ein wesentlich namhafterer Mann an den Reglern. "Na ja, ich würde Jerry nicht unbedingt als namhaften Produzenten bezeichnen", erwidert Carrie. "Er hat zwar eine ganze Reihe Bands betreut, aber niemanden wie uns. Das ist eigentlich auch genau der Grund, warum wir ihn ausgewählt haben. Wir sind selbst nicht besonders gut, was die Tontechnik und die Produktion angeht, wir konzentrieren uns lieber auf die Musik. Mit der ersten Platte waren wir nicht so zufrieden, und deshalb haben wir dieses Mal nach jemandem gesucht, der zumindest weiß, wie man im Studio klarkommt. Jerry stellte sich dann als unglaublich netter Typ heraus, der genau wusste, was zu tun war, und uns sehr geholfen hat, genau das hinzubekommen, was uns vorschwebte: Unseren Sound auf Tape zu bannen. Er hat nicht versucht, an unserem Sound zu schrauben, er hat lediglich alles für uns organisiert."

Das Debüt "Lack Of Communication", über die Jason unlängst sagte, sie habe keinen Garagensound, sondern einfach nur einen Scheißsound, entstand an einem Wochenende, die neue verschlang mehrere Wochen Produktionszeit. "Es stimmt, wir haben sehr viel länger gebraucht, aber der Unterschied zwischen den beiden Alben könnte auch nicht größer sein! Beim ersten Mal hatten wir zwei Tage, um die Platte einzuspielen, und einen halben Tag für den Mix. Dieses Mal waren es vier Wochen für die Aufnahmen und zwei Wochen für das Mixing. Die Zeit, die uns zur Verfügung stand, ist der größte Unterschied zwischen den Platten. Egal, wo oder mit wem wir die erste Platte aufgenommen hätten - bei so wenig Zeit hätten wir den Songs nie gerecht werden können. Deshalb war es uns bei 'Pawn Shoppe Heart' so wichtig, genügend Zeit zu haben", erklärt Carrie. "Es galt: 'Short & sweet', aber lang genug, um alles ordentlich zu machen. Und genau das haben wir auch getan."

Weitere Infos:
www.vonbondies.com
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
The Von Bondies
Aktueller Tonträger:
Pawn Shoppe Heart
(Sire/WEA)
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