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BEANGROWERS
 
Ausgewogene Balance zwischen Gitarrensounds und Keyboards
Beangrowers
Wieso denn hier überall Fahrzeuge mit dem Malteserkreuz herumfahren, möchte Drummer und Sänger Ian Schranz der maltekischen Band The Beangrowers wissen. Nachdem die Sache mit Ordensrittern und Aquavit aus dem Weg geräumt ist, schwärmt Ian noch von der maltekischen Küche. Womit dann alle maltekischen Errungenschaften eigentlich abgehakt wären. "In Malta kennt praktisch jeder jeden", erläutert Sängerin und Gitarristin Alison Galea den Zustand und die Frage, wie man sich denn kennengelernt und zu Plattenehren gekommen sei, "wir hatten einfach Glück."
Beangrowers
Zum Glück sind die Bohnenzüchter keine Erbsenzähler. Sondern einfach eine extrem sympathische Band aus Malta, die auch die überraschende Momente im Leben noch richtig wertschätzen können. Und die Zufälle, deren es viele gibt: Wie zum Beispiel der, daß ein Song ihrer Debut CD "48k" auf dem Soundtrack des letzten Detlev Buck Films "Liebe Deine Nächste" landete. Sicherlich kein schlechter Beginn. Dann taucht da noch der Name Thomas Hanreich (Vivid) auf, der die Platte mitproduzierte und besagtes Stück ("Feel") mit Alison schrieb. Auch ein Zufall: Vivid lernten The Beangrowers kennen, als sie auf Malta ihr eigenes Debut-Album "Go!" einspielten. So entstand eine Freundschaft, die sich auch auf die Platte ausdehnte.
Beangrowers
Eine gewisse Prioritätenfolge ist den Beangrowers besonders wichtig. Was zählt, ist die Musik, und weniger etwa das Image. "Unser Name kommt von der Plattenfirma", gibt Alison zu, "uns war es eigentlich ziemlich egal, wie wir heißen. Und irgend jemand machte den Vorschlag und wir dachten, daß klänge doch eigentlich ziemlich cool." So klingt auch die Musik des Trios. Um mal einen der beliebten Vergleiche zu bemühen: Wenn Garbage ca. ½ Jahr weniger an ihrer letzten CD rumgefrickelt hätten, hätte diese ähnlich charmant klingen können wie "48K". A propos, was ist denn das für ein seltsamer Name? Bassist und Synthie Tüftler Mark Sansone lüftet das Geheimnis: "48K ist ein alter Computer, noch aus der Zeit vor MS-DOS. Wir hatten einen im Studio und haben damit gespielt." The Beangrowers sind Kinder unserer Zeit, Freunde elektronischer Sounds und Computerfans: Da ist ein Stück auf der Platte namens "Atari vs. Spectrum" (beides archaische Computer), was sich auch mit diesem Thema beschäftigt. Ansonsten gibt's ein wirklich weites "Spektrum" an Themen auf der Scheibe. "Advantage McEnroe" gefällt besonders. "Wir haben im Studio ein Tennis-Spiel simuliert - nur so zum Spaß", erklärt Alison das, "daher der Titel. Unsere Texte entstehen mehr oder minder assoziativ. Und so erklären sich die vielen Themen. Es geht wirklich um alles mögliche." Stimmt: Comic Figuren ("Astroboy"), fiktive Charaktere ("Genzora" - ein Maltekischer Name), tatsächliche Charaktere ("Maradona"), persönliche Erlebnisse, Computer, Sex (alle anderen Songs)..."

In der Tat. Dies ist ja ein Thema, was in der Musik ein wenig unterrepräsentiert ist. Doch Ian kann das gut erklären: "Nun ja, unsere Songs kommen ja alle aus dem Unterbewußtsein. Und da ein jeder irgendwo ein bißchen pervers ist, mußte natürlich auch dieses Thema zur Sprache kommen." Schon gut. Nach einer konkreten Bedeutung darf man in den Songs der Beangrowers sowieso nicht suchen, jedoch bietet das sympathische Gebrabbel eine Spielwiese an kontemporären Assoziationsmöglichkeiten, mit denen jeder, der in der Echtzeit lebt, etwas anfangen kann. "Ehrlich gesagt", fügt Ian hinzu, "wissen wir z.T. selbst nicht, was die Texte der anderen bedeuten. Und das ist auch gut so." Alison geht sogar noch einen Schritt weiter und meint, daß ihr im Augenblick des Entstehens der Texte selber deren Bedeutung manchmal nicht ganz klar sei. Immerhin: So haben die Beangrowers stets das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.

Beangrowers
Beangrowers. Was hier gefällt ist eine schön ausgewogene Balance zwischen Gitarrensounds und Keyboards. "Nicht wahr?", freut sich Alison, daß das jemand zu wertschätzen weiß, "dabei haben wir ursprünglich gar keine Gitarren gehabt. Die beiden haben mich dazu gedrängt, Gitarre zu spielen. Zu manchen Songs gehört sie halt einfach dazu. Und wir suchen immer nach den Sounds, die am besten funktionieren." So gibt's denn ein kunterbuntes Universum verschiedener Ideen, die sich am Ende zu etwas bemerkenswert Eigenem zusammenfinden. Auch, wenn man das eine oder andere Element so schon mal gehört hat. Immerhin schämen sich The Beangrowers ja keineswegs ihrer Einflüsse und: Sie arbeiten wirklich als Team. "Manchmal kommt von uns tatsächlich jeder mit einem eigenen Teil zu einem Song", beschreibt Mark die Prozedur, "im Studio oder beim Proben findet sich dann alles zusammen. Es hat auch viel mit dem Bauch zu tun, weil es ja immer gilt, die passenden Elemente zusammenzusetzen. Ja, wir schreiben wirklich als Band. Ist das denn so ungewöhnlich?" Gewissermaßen schon. Meist schreibt ja doch jeder seine Stücke selber. "Das könnten wir auch", sagt Ian, "aber spannend wird's erst, wenn alles zusammenkommt." "Wir haben soviele Ideen", ergänzt Alison, "daß uns diese Arbeitsweise ganz natürlich vorkommt. Z.B. hätten wir bereits jetzt genügend Material für das nächste Album fertig."

Es dürfte spannend sein, dieses sympathische Trio einmal live zu erleben. Erste Erfahrungen hat man bereits gesammelt, als man mal - einfach so, quasi - durch Deutschland tourte. "Wir waren auch schon mal in Köln", fabuliert Alison, "da haben wir uns auch den Dom angeschaut. Leider waren wir nicht oben. Wie ist denn der Blick von dort?" Das aber wäre eigentlich die Geschichte über diese ortsansässigen Journalisten, die zwar Gott und die Welt, nicht aber ihre Heimatstadt kennen...

Weitere Infos:
www.beangrowers.com
www.surf.to/beangrowers
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-
Beangrowers
Aktueller Tonträger:
48K
(Zomba)
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