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Love Child - Never Meant To Be 1988-1993

Love Child - Never Meant To Be 1988-1993
12XU
Format: 2LP

12XU, das Boutique-Label des Matador-Records-Mitinhabers Gerard Cosloy, schickt uns auf Zeitreise. Das clever betitelte Doppelalbum "Never Meant To Be 1988-1993“ umfasst praktisch das gesamte Oeuvre einer Band, die heute eigentlich in einem Atemzug mit Yo La Tengo, Beat Happening, Sebadoh oder Pavement genannt werden müsste, aber vor mehr als 30 Jahren das Pech hatte, mit seinem liebenswert schrägen Lo-Fi-Indie-Twee-Pop vom Grunge-Boom begraben zu werden. Love Child heißt das Trio, das Alan Licht, Rebecca Odes und Will Baum (später abgelöst durch Brendan O'Malley) damals am Vassar College in Upstate New York aus der Taufe hoben, und das all die Jahre später von einer kleinen, aber um so enthusiastischeren Fangemeinde geradezu kultisch verehrt wird.

Der Grund dafür ist ziemlich simpel, denn gerade die Songs des 1991 erschienenen Debütalbums "Okay"? sprühen nur so vor fantasievoller DIY-Energie, wenn die drei Mikro und Instrumente kreisen lassen und auf den Spuren von Jonathan Richman And The Modern Lovers eine vom ersten bis zum letzten Ton hinreißende Melange aus Pop, Verschrobenheit und Köpfchen zur Kunstform erheben und dafür anfangs pro Song selten mehr als zwei Minuten brauchen. Während Licht, Odes und Baum bei ihren frühen Songs herrlich unberechenbar stets individuellen Vorlieben in den Fokus rückten und an anderer Stelle schon Vergleiche mit so unterschiedlichen Bands wie The Breeders, Sonic Youth und New York Dolls inspirierten, ist das nach Baums Abschied entstandene (und in Deutschland auf City Slang veröffentlichten) zweite Album "Witchcraft" nicht nur in sich geschlossener, sondern auch viel deutlicher vom hypnotischen Geist des Shoegaze beseelt. Letztlich waren Love Child aber nicht nur für den Mainstream zu einfallsreich und zu vielseitig, und der anhaltende Misserfolg besiegelte nach nur fünf Jahren ihr Ende. "Never Meant To Be 1988-1993" vereint die Highlights der beiden Alben, ausgewählte Singles und einige unveröffentlichte Radiosessions und gibt nun endlich auch Spürgeborenen die Gelegenheit, diese kleine, große Band für sich zu entdecken.


-Carsten Wohlfeld-



 
 
 

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