Fuhr man früher nach Schleswig-Holstein, wurde man im "Land der Horizonte" und nicht wie heute im echten Norden begrüßt. Was klang das gut, was war das passend. Und wie gut passt das auch zu Erik Cohen. Dem Kieler Chefrocker und Macher von... genau... großartiger Musik unterschiedlichster Stilistik. Nicht oder, nur und. Hinter dem Horizont geht es weiter, keine Grenzen, viele Möglichkeiten. Cohen nutzt sie und das nun schon gut neun Jahren. Alter Hase.

"Northern Soul" ist neben EP und Live-Rückschau sein viertes "richtiges" Album und was soll man sagen? Das Ding bockt mal wieder ordentlich und auch wenn er hier nicht versucht, sich neu zu erfinden, wiederholt er sich auch 2021 nicht. Er ist einfach ein bisschen gewachsen, hat hier und da ein bisschen an seinem Sound aus Punk und Rock und Wave und Pop geschraubt und macht jetzt manches besser und manches vielleicht auch nicht. Und ist dabei immer: unverkennbar Erik Cohen. Sein Stil, sein Sound, ich mach mein Ding und das immer mit Herz und... Seele. Ja, man nimmt ihm hier alles ab, jede Note, jedes Wort. Kurz: Der Name ist Programm, der Titel trifft es auf den Punkt: Erik Cohen spielt, singt und ist Northern Soul. Und sein neues Album ist es auch.