"In der Vergangenheit habe ich definitiv mehr Wert darauf gelegt, wie die Songs klingen sollen, aber das macht nie wirklich Spaß", sagt Dawes-Mastermind Taylor Goldsmith. "Die Musik, die wir machen, ist unsere gemeinsame Ausdrucksweise, und die anderen Jungs haben Fähigkeiten, die ich nicht besitze und nie besitzen werde. Die Tatsache, dass wir in der Lage sind, uns aufeinander zu verlassen und uns gegenseitig als Individuen zu schätzen, macht es für uns viel aufregender, gemeinsam in dieser Band zu spielen." Den Beweis für diese These liefert das amerikanische Quartett nun mit "Good Luck With Whatever", ihrem inzwischen siebten Studioalbum im Spannungsfeld von althergebrachten Americana-Tugenden und 70s-Rock-Pop-Glanz, das einmal mehr mit anmutigen Melodien, dynamischen Riffs und anspruchsvollem musikalischen Zusammenspiel überzeugt. Vielleicht auch ein wenig dadurch beeinflusst, dass Dawes im vergangenen Jahr erstmals ohne neues Album auf Tour gegangen sind und sich so ihrem Back-Catalog intensiver widmen konnten als je zuvor, scheint bei den Aufnahmen für die neue LP wichtiger gewesen zu sein, das blinde Verständnis der Musiker beim gemeinsamen Tun einzufangen, als klanglich neue Wege zu beschreiten. Dass Dawes bei ihrer Auseinandersetzung mit den Erwartungen des Erwachsenseins dennoch gleich mehrfach die emotionalen Grenzen des klassisch strukturierten Rocksongs überschreiten, ist letztlich nur der Beweis dafür, wie leicht es dieser Ausnahmeband fällt, das Besondere zu finden.