Es war 2008. Der ehemalige Motörhead-Gitarrist Michael "Würzel" Burston gründete mit Bassist Tim Atkinson die Band Leader Of Down. Drei Jahre später starb er. Jetzt erscheint das erste Album. Hilfe bekam die Band, neben Atkinson bestehend aus Sänger Matt Baker, Gitarrist Alex Ward sowie Drummer Steve Clarke (Ex -Fastway), dabei von unter anderem Whitfield Crane (Ugly Kid Joe), Lee Richards (ex–Godsmack), Bruce Foxton (The Jam) und Cliff Evans (Tank). Und: Lemmy von Motörhead und Fast Eddie Clarke von Motörhead. Inzwischen beide ebenfalls verstorben. Ein legendäres Album also? Ja. Wenn auch nicht legendär gut.

"Cascade Into Chaos" ist ein lediglich richtig sehr gutes Hardrock-Album. Das erinnert natürlich immer mal wieder an Motörhead, besonders natürlich die beiden Songs, die Lemmy singt, "Laugh At The Devil" sowie "Paradise Turned Into Dust", oder auch "People Say I'm Crazy", im Original von Würzels "Bess"-EP (1987). Aber Leader Of Down wollen und können nicht (nur) Motörhead sein. "Children Of Disease" mit Crane zum Beispiel klingt deutlicher moderner, "Serial Killjoy" kommt rocknrolliger und mit dezenter Rockabilly-Note, "Punch & Geordie" könnte auch von Mötley Crüe stammen, das dunkle "The Killing Rain" klingt wieder anders. Und genau das ist es, was hier gefällt und was gleichzeitig stört. Die Vielfalt ist spannend, hier passiert einiges und Hardrocker und Frühmetaller kommen hier voll auf ihre Kosten. Gleichzeitig macht es die Band Leader Of Down weniger greifbar, sondern hat tatsächlich Compilation-Charme. Schwierig. Am Ende aber? Rock N Roll, starke Songs, macht Laune.

Übrigens: Im nächsten Jahr sollen Leader Of Down mit Phil Campbell And The Bastard Sons auf Tour gehen, dieses Album gemixt hat Cameron Webb. Der eine spielte bei... Motörhead, der andere produzierte viele Alben von... Motörhead.