Schon die rührige Geschichte zum Cover macht klar, was dieses Album bewegt. Eine einsame Frau inmitten endloser Dünenlandschaften, in roter Abenddämmerung, verwaschenes Foto. Und wie der kleine Aufdruck auf der rechten Seite belegt, aufgenommen im "NOV 73". Bei dem Bild handelt es sich um eine von vielen Aufnahmen, die Sänger Kolenik mit Föhn und Kamin retten konnte, nachdem Hurrikan Sandy das Heim seiner Familie auf Long Island geflutet hat: Ein Stückchen geborgener Erinnerung. Und das inspirierte "Best Blues", darum geht es hier - den Versuch, Vergangenes wiederzuentdecken, zu konservieren. Und schließlich loszulassen.

Am Fundament wurde dafür nicht gerüttelt, das mittlerweile dritte Studioalbum feilt weiter an den Dream Pop-Landschaften, die Small Black von der ersten Aufnahme an kreiert haben. Und wieder schaffen sie das, ohne jemals wirklich in den Kitsch abzudriften. Small Black sind nach wie vor für Schöngeister, für Träumer und für jeden, der die Muße hat, sich einen guten Rat zu Herzen zu nehmen. Und der lautet: Höre zu, lerne, wachse.

Was also als komprimierter Beipackzettel zum Umgang mit Verlust konstruiert war, klingt auch so. Versonnen, substanziell, nicht von dieser Welt. Aber nie schwermütig. Allem voran dank Koleniks sphärischen, kaum greifbaren Vocals schaffen es Small Black, emotional forderndste Themen in einer lockerflockig leichten Sommerbrise zu verpacken. Alles unterlegt vom melancholischen Filter der Vergangenheit.