Schon nach wenigen Takten ist klar: Einzigartig macht Looming Jessica Knight, diese Stimme weiß durch Originalität zu bestechen. Das leicht Knarzige mag nicht jedermanns sein, toppt die punkig-poppige Base aber wie die Faust das Auge. Ziel des Debüts war laut Drummer Brandon Carnes "to make something that is dynamic and exciting the whole way through." Das ist soweit gelungen, auch wenn auch dieses Album seine Hochs und Tiefs hat.

Das selbstbetitelte "Intro" baut ziemlich fix eine rockig-positive Atmosphäre auf, deren einziger Zweck zu sein scheint, ein Sprungbrett ins folgende "Cotton Tongue" zu basteln. Das gehört nämlich auf die Playlists sämtlicher Radiostationen im Land. Auf der Welt. Sofort. Looming haben hier einen wahnsinnig straighten, groovigen Rock-Hit gelandet, rhythmisch absoluter Sturm und Drang und ebenso massenkompatibel. Die folgenden Stücke treten etwas auf die Bremse, "Onward" als wunderbar harmonischer Kontrapunkt, "Strive" kommt stellenweise überladen rüber. "New Eyes" fasst textlich wie musikalisch die positive, nach vorn gerichtete Attitüde des Albums in einer kleinen Indie-Perle zusammen.

Das titelgebende Schlusslicht "Nailbiter" erzeugt schließlich eine Magie, die den Hörer in schönster Stimmung entlässt und den besten Nährboden für Knight und die konsequente Repetition des hier sacht eingehämmerten Mantras bildet: "The worst that can happen/ Is that all will stay the same".