Wie es sich anfühlt, verlassen zu werden, das kennt wohl jeder. Wie es sich jedoch anhört, das lässt sich anhand von Barzins neuem Album "Notes To An Absent Lover" recht gut verdeutlichen. Während so manch einer seinen Frust oder seine Verzweiflung lieber versucht zu betäuben oder gar zu verdrängen, wählt Barzin den genau entgegengesetzten Weg, nämlich die direkte und schonungslose Aufarbeitung aller Schmerzen, die er in seinem Herzen herumträgt. So wird der Hörer auf den neun Songs des Albums durch die Höhen und Tiefen einer Trennung mitgenommen, die sich durch die verschiedensten Phasen zieht. Von behutsamen, verletzlichen Momenten über melancholisch, bedrückte Augenblicke bis hin zu wütenden, gar trotzig erscheinenden Ausbrüchen, die allesamt so ehrlich und einfühlsam vorgetragen werden, dass man die tröstende Umarmung schon ein paar Mal probeweise geübt hat, bevor die Hälfte des Albums überhaupt verklungen ist. Barzins Stimme schwebt dabei eindeutig bei allen Songs im Vordergrund und vor allem über der sparsam eingesetzten Instrumentation, die weitaus weniger zu bieten hat, als die emotionale Größe, die sich vor einem auftut. Nur sehr selten bewegt sich das Tempo über die Schrittgeschwindigkeit hinaus, aber dass eine Trennung nicht von heute auf morgen und schon gar nicht auf der Überholspur verarbeitet werden kann, ist wohl einleuchtend.