Venom. Kult oder Kitsch? Punkrock, Pathos oder Parodie? Metal, Männermusik oder doch nur noch Müll? Jeder hat eine andere Meinung zur Entwicklung von Venom, die Anfang der 80er Jahre Geschichte geschrieben haben, aber die Klasse von "Welcome To Hell" und "Black Metal" nie wieder erreicht haben. Das ist den drei Briten aber egal, sie machen weiter und weiter und weiter.

Nun heißt es also wieder "Hell" - und Venom haben noch immer Eier in der Hose. Natürlich klingen sie knapp 30 Jahre nach ihrer Gründung nicht mehr so frisch und revolutionär wir zu ihren Anfangstagen. Und natürlich haben sie manchmal an Power und Energie verloren und erinnern besonders mit ihren vielen Midtempo-Songs ("Evolution Devilution", "Hand of God" oder "Stab U In The Back") eine Nummer zu stark an White Zombie. Auch könnte man dem letzten Original-Mitgied Cronos und seinen beiden Kollegen vorwerfen, sie würden sich auf "Hell" zu oft zu wiederholen und bei sich selbst zu klauen. Muss man wahrscheinlich sogar. Aber man hat den alten Männern bei all diesen Punkten trotzdem einfach Respekt zu zollen, dass sie ihr Ding auf der anderen Seite weiterhin so konsequent durchziehen, noch immer Songs wie das schön schnelle Album-Highlight "The Power And The Glory", das fiese "Fall From Grace" oder das deutliche "Kill The Music" schreiben, schreien, singen und spielen und so eine Platte veröffentlicht haben, die sicher kein Meisterwerk ist, aber verdammt weit von Müll und Kitsch entfernt ist.