Einmal Major und zurück hieß es für die Hardcore-Jungs von Poison The Well. Nach ersten Erfolgen auf Trustkill wechselten sie für ihre letzte Platte "You Come Before You" zu Atlantic, nur um jetzt wieder in den Indie-Hafen bzw. Ferret zurück zu kehren.
Doch es gibt noch weitere Veränderungen. Die zum Trio geschrumpfte Band nähmlich geht deutlich neue Wege und experimentiert auf "Versions" hin und her. Was nach dem ersten Hördurchgang aber noch recht unreif klingt, entwickelt sich mit der Zeit zu einer richtig, richtig guten Scheibe. Auf dieser gibt es weit mehr als Hardcore, sondern eine kunstvolle Version von Lärm, Wut und Aggressionen, zu der man sich in manchen Fällen ("The Notches That Create Your Headboard") natürlich mächtig austoben kann, die man aber auch trotz oder wegen der vielen anstrengenden Passagen ("The Forst Day Of My Second Life") einfach auf sich wirken lassen und richtig kennenlernen kann und auch sollte. Denn nicht nur Bläser- oder Banjo-Einsätze sorgen für Aufsehen, bei "Prematurio El Baby" oder besonders "Nagaina" entdeckt man die Band auch als Indie-Rocker und bei "Riverside" zieht es die Jungs dann nach Südamerika. Und so ist "Versions" eine ungemein spannende und vielfältige Platte geworden, die aus Poison The Well weit mehr als eine Hardcore-Band macht.