Was für ein Müll! So die ersten Gedanken. Blackmetal trifft auf Hardcore und zwei Sänger kreischen und schreien ihre deutschen Texte, die man kaum versteht. Meinen die das ernst? Ist das Comedy? Nein, Narziss sind echt und alles andere als eine Fun-Combo. Und wenn man die "Neue Welt" öfter hört, wird das auch schnell deutlich. Denn dann sind die Songs kein Müll mehr, sondern heftige und zum Teil richtig gute Metalcore-Stücke für das kleine Moshen zwischendurch.

Circulation Records-Boss Johannes Müller greift mal wieder selbst zur Gitarre und unterstützt die beiden Schreihälse und Sprechgesänger Rayk Sommer und Rückkehrer Alexander Bartsch, die ihr Handwerk durchaus verstehen und die Platte aus der Masse hervorheben. Denn wie Narziss klingt irgendwie niemand. Mal der etwas andere Hardcore, mal der etwas andere Metal, häufig beides. Und genau dann sind die Jungs am besten. Dann gibt es kein Erbarmen mehr und der Hörer wird gnadenlos an die Wand gerockt und kann sich der Power, der Intensität und auch den zum Teil recht persönlichen, manchmal gesellschaftlichen, aber niemals plumpen Texten nicht mehr entziehen. Denn die kann man nach einigen Durchgängen tatsächlich richtig gut verstehen.