Wer sich intensiv für Punkrock interessiert und stets nach neuen, jungen Bands auf der Suche ist, könnte schon einmal auf Snitch gestoßen sein. Schließlich sind die drei Schweizer doch schon seit fast zehn Jahren aktiv. Und auch ihr zweites Album "Genuine" hat inzwischen schon über ein Jahr auf dem Buckel. Doch erst jetzt wird es via Wolverine auch in Deutschland offiziell veröffentlicht. Endlich, kann man da nur sagen.

Sven (Gitarre und Stimme), Louise (Bass) und Kuli (Schlagzeug) machen nämlich, im Gegensatz zu zum Beispiel ihren Labelmates Scorefor, alles ganz genau richtig. Weder beschränken sie sich auf einen einzelnen Stil und limitieren sich dadurch selbst, noch begehen sie den Fehler, zu viele Einflüsse zuzulassen und so die eigene Identität zu verlieren. Nein, die benutzte Dosis stimmt und Snitch haben es verstanden, wann sie wo zu wildern haben. Zwar können auch sie die Musik nicht neu erfinden, aber, und das schaffen nicht viele, einen kleinen Snitch-Cosmos haben sie dann doch erschaffen. In diesem sammeln sich ihre offensichtlichen Vorlieben für Emo, Melody, Rock'n'Roll und Punk, die zu kleinen Hymnen zusammen gebastelt werden und die Snitch zu einer der Hoffnungen der handgemachten Gitarren-Musik machen dürften. Denn kaum eine Band hat es bisher geschafft, auf nur einer Platte eine solche Anzahl an Songs zu haben, von denen man fast glauben könnte, dass sie aufgrund ihrer Schönheit glatt die Welt verändern könnten.