Das Label verpflichtet. In diesem Fall Übersee Records aus Hannover. Wer hier veröffentlicht, muss gut sein. So war es bisher, und so ist es auch mit Karamelo Santo. Die kommen aus Argentinien, bestehen seit 1993 und sind mit Hilfe von Manu Chao, der mit dem Oktett auf Tour und auch auf zwei Songs von "Los Guachos" vertreten ist, auf dem Weg nach oben. Vermutlich nicht in die Charts, vermutlich nicht in die Stadien, aber ohne Zweifel direkt in eure Herzen und Beine.

Schon auf dem fast überragend gutem Übersee-Label-Sampler war "Los Guachos" eines der Highlights, jetzt gibt es gleich 17 Nummern von Karamelo Santo. Und die werden keinen Freund lateinamerikanischer Musik stillsitzen lassen. Wie steht so wunderschön im Platteninfo: "Die Rhythmusfraktion bringt Körperteile von dir zum Zucken, von denen du vorher nicht einmal wusstest, dass sie beweglich sind..." Treffender kann man es nicht bezeichnen. Die Combo mischt und mixt gekonnt Ska und Reggae mit Rumba, Salsa und Flamenco und würzt das ganze mit ein wenig Rock und noch weniger Punk. Aber genau diese Dezentheit und das Gefühl für die verschiedenen Stile macht vielleicht den Unterschied aus. Warum Karamelo Santo nicht eine von vielen Bands sind. Warum diese Platte einfach nicht langweilig wird. Warum man immer wieder neue Feinheiten entdeckt. Warum kein Song wirklich schlecht ist. Und warum man mit dieser Platte so gar Nichts falsch machen kann.