Jetzt wird es persönlich. 2021 kam "Crawler" und ich schrieb: "Idles müsste man sein. Keine Regeln, Erwartungen sind egal und ob das passt oder nicht spielt auch keine Rolle. Fickt euch, wir sind Idles." Genau daran hat sich nichts geändert. Nur, dass die Band hier noch konsequenter ihren Weg verlässt und noch mehr macht, was sie möchte. Kann man mögen. Sollte man vielleicht sogar. "Tangk" ist schon ganz schön toll. Ach was. Toller.

"Tangk" ist aber auch ganz schön verkopft, ziemlich eigen, öfter mal ziemlich nerdy. Das ist nicht immer einfach, aber ganz oft ganz schön faszinierend. Wunderschön und tatsächlich inspirierend. Allerdings brauchte es etwas, bis ich das alles kapiert hatte. Erst fand ich die Platte richtig langweilig. Zu düster, zu eintönig, zu ruhig und zu belanglos. Ach kommt, Leute, brauchen wir noch mehr Radioheads? Aber verdammt, noch mal und noch mal gehört und dann gemerkt: Das sind die Idles ja gar nicht. Auch wenn Nigel Godrich hier mitproduziert hat. "Tangk" ist viel mehr. Ist Trip Hop, Soul, Sleaford Mods, Popmusik, Dance - Kunst? Manchmal wirklich ruhig und manchmal ganz schön wild und hektisch, hin und wieder zum Dahinschmelzen schön. So richtig kitschig schön, romantisch schon, hallo Liebe. Das sind elf zum Teil fabulöse Lieder, großartige Musik, die einen berührt und beschäftigt und die einem - danke, Idles! - ein gutes Gefühl gibt, wenn man sie hört.