Einfach immer nur hyperaktiv und schrill loszurocken und dabei in jeder denkbaren Beziehung über die Stränge zu schlagen, reichte den Death Valley Girls dann irgendwann wohl auch nicht mehr. Auf dem neuen Album führte der Weg, sich musikalisch weiterzuentwickeln, zunächst mal in die Mystik: Death Valley Girls-Frontsirene Bonnie Bloomgarden ist ein Fan der psychedelischen Rockband Joy und trug angeblich fünf Jahre am Stück ein T-Shirt, auf dem eben zu lesen stand: "Under The Spell Of Joy". Diesen Titel deuteten die Death Valley Girls nun für ihre eigene Scheibe in einem spirituellen Sinne um, denn tatsächlich geht es dieses Mal darum, die Freude am Leben zu zelebrieren und das Ganze in einer Art "Space Gospel" zusammenzufassen. Dass hier äthiopische Funk-Scheiben einmal als musikalische Inspirationen Pate standen, hört man diesem Werk zum Glück nicht mehr an - aber vergangen sind auch die Phasen, in denen sich die Death Valley Girls mit Doom- und Stoner-Ästhetiken auseinandersetzten. Heutzutage gibt es fast schon Psych-Rock-Pop vom Feinsten - angereichert mit Glam-Saxophon, übersteuerter Farfisa-Orgel, Doors-Bassläufen, Surf- und Gospel-Momenten, psychedelischen Drones und allem, was ansonsten nicht schnell genug auf den Bäumen war. Wirklich zu dumm, dass gerade Pandemie ist und wir insofern nicht herausbekommen können, was die Mädels (und Gitarrist Larry Schemel) aus diesem Material auf der Bühne gemacht hätten.