Was passiert da draußen, was geht da gerade ab? Gefühlt eine hochspannende Platte nach der anderen wird releast, eine Band nach der anderen setzt ein mächtiges Ausrufezeichen - Northlane, While She Sleeps, jetzt auch Unprocessed. Die wieder anders als die genannten Bands klingt und trotzdem in einer Reihe mit ihnen steht, weil auch sie zeigenm was in Sachen progressivem Metalcore alles möglich ist.
Unprocessed gibt es seit nun fünf Jahren, sie kommen aus Hessen und haben mit "Artificial Void" einfach mal ein kleines Monster geschaffen. Ein wirres, wildes Monster voller Metal und Core, Djent und Progressive, gar Jazz und Synthetik, Post-Hardcore und ganz vielen ganz fiesen Frickeleien. Und das ist nicht zu viel, das ist genau richtig, denn aus all diesen Sounds und Stilen zaubert der wiesbadische Fünfer atmosphärisch-großartige Songs wie das opulentere "Ruins", den wuchtigen Opener "Prototype", das dezent an Thrice erinnernde "House Of Waters" oder das brutalere "Avatar". Und acht weitere Killer-Songs, die alle zusammen ein wahres Killer-Album machen. Ein Killer-Album, das nicht aufgrund von Härte oder Brachialität genau das ist, brachial. Sondern aufgrund von Ideen, von Klasse und von Mut, vom Zusammenspiel aus Emotionen, Gedanken und musikalischer Neugier. Prog eben. Nur mehr.