Er war bei Propagandhi und auch bei den Weakerthans. Seit über 20 Jahren aber macht John K. Samson auch alleine Musik. Nach diversen EPs und einer Platte vor vier Jahren gibt's nun ein zweites ganzes Album. Wobei er das nicht alleine gemacht hat, neben seiner Frau haben hier mit unter anderem Jason Tait und Greg Smith auch zwei ehemalige Weakerthans-Musikanten ihre Finger im Spiel. Das Resultat sind 15 überwiegend melancholische, aber hier und da doch hoffnungsvolle Singer/Songwriter-Stücke, die im ersten Moment ganz schön langweilig klingen, sich beim genaueren Hinhören aber als durchaus feine Sachen entpuppen. Zumindest manche von ihnen...

Manchmal denkt man sich nämlich, man könne mal wieder Neil Young hören, der kann das irgendwie besser. Und Neil Young nennen wir nicht einfach so, Neil Young brachte Samson selbst ins Spiel, heißt es doch, manches hier sein von Youngs Album "On The Beach" inspiriert. Das hat er nun davon. Aber. Wie gesagt, vieles hier geht dann doch mehr als klar, vieles ist richtig schön. Das gelöste, musikalisch fast schon euphorische "Oldest Oak At Brookside" ist große Popmusik, das kräftige "Vampire Alberta Blues" und auch der Video-Song "Postdoc Blues" sind so spannend wie schön. Und auch wenn es mal nicht so viel mehr als den Mann mit der Gitarre zu hören gibt und seine knarzig-schiefe Stimme noch mehr im Mittelpunkt steht, wie zum Beispiel beim Titeltrack oder auch "Capital", dann findet man das anfangs doof. Dann okay und irgendwann schön. Und bald gefällt dieses Album immer, die öden Songs werden weniger und man freut sich auf den kommenden Frühling. Dann kommt John K. Samson auf Tour.