Schon "Be Good" im letzten Jahr war ein ziemlicher Brecher. Und so etwas wie das persönliche Lieblingsalbum in Sachen schöner Musik, in Sachen Soul mit Stil, Jazz und Klasse ging. Nun aber legt Gregory Porter aber ein Ding auf den Tisch, das noch mal einen Zacken besser kommt. Oder um an die letztjährige Rezension anzuschließen: "Liquid Spirit" hat noch mehr Sex!

Die Grundzutaten sind die gleichen geblieben. Porter swingt und singt über Jazz, Soul und Blues, Gospel und Pop, über eigene Lieder, aber auch Nummern wie "The 'In Crowd", "Lonesome Lover" oder "I Fall In Love Too Easily". Und das macht er noch intensiver, als zuvor, noch leidenschaftlicher. Hinsetzen bitte, Porter hören und erleben und in dieses Album eintauchen. Und dann den groovig-lässigen Titeltrack genau so lieben wie den chilligen Opener "No Love Dying", die beeindruckend schöne Klavier-Ballade "Wolfcry" wie das verspielt jazzige "The 'In Crowd". Was auch gerade läuft, es macht Spaß.

Übrigens. "Liquid Spirit" ist das erste Porter-Album auf dem Blue Note Label. "Das Erbe dieser Musik ist außerordentlich, enorm und kann eine schwere Bürde sein", sagt Gregory Porter selbst. "Aber interessanterweise verspürte ich davon bei der Aufnahme nichts und auch keinen Druck. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich wie Hank Mobley swingen müsste; ganz im Gegenteil: dass ich nun bei Blue Note bin, ist eher eine Bestätigung. Es war, als würde man mir sagen: 'Mach weiterhin das, was du machst.'" Lässige Einstellung eines lässigen Typen. Ab Mitte November ist Gregory Porter auf Tour.