Lange Zeit konnte Christina Lux nicht widerstehen, auf ihren CDs immer wieder Live-Stücke einzuschmuggeln und die sonstigen Stücke eher nur Ansatzweise zu skizzieren (was die Arrangements betrifft). Das war so ein wenig wie der Versuch, ein Theaterstück abzufilmen. Diese neue CD ist anders - und sie ist auch gleich ihr Meisterwerk geworden. Es gibt nun keinen vernünftigen Grund mehr, sich der Musik der Lux zu verschließen. Vor allem und schon gar nicht für jene, die ansonsten ohne weiteres 50 Euro für Norah Jones oder Katie Melua Konzerte ausgeben: Hier, quasi direkt vor der Haustür, haben wir jemanden, der es versteht, klassische Stilistiken zwischen Blues, Soul, Jazz und Gospel mit leichter Hand zusammenzuhalten/-fügen und mit Elementen aus Pop, Folk und vielen anderen Dingen, die kein Rock sind zu verquicken. Und das - wohlgemerkt - mit eigenem Material! Stimmlich - und das weiß jeder, der Christina mal live gesehen hat - hat sie dabei im Laufe der Zeit eine ganz eigene Note entwickelt und auch als Gitarristin lässt sie manchen Kollegen blass aussehen. Hier erleben wir Christina Lux aber vor allem als Songwriterin, Arrangeurin und Interpretin. Zugegeben: Manche Themen sind immer noch ein wenig zu groß und zu universal und auch das eine oder andere "ooh" oder "mmmh" hätte es nicht zwingend gebraucht. Das spielt jedoch im Zusammenhang mit dem rundum gelungenen Gesamtergebnis wahrlich kaum eine Rolle. Mit dieser Scheibe ist Christina Lux zweifelsohne in ihrer musikalischen Heimat angekommen!