Vor wenigen Wochen rezensierte Ullrich Maurer an dieser Stelle "Hittin' The Note", das neue Album der Allman Brothers Band, und zog sich mit der Aussage, das Album beinhalte rund ein Dutzend Variationen des Hits "Jessica", den Unmut der eingefleischten Allman-Fans zu. Trotzdem war die Aussage nicht völlig unberechtigt, denn der casual fan konnte sich so sehr gut vorstellen, was ihn erwartete. Ähnlich ist es nun mit Lynyrd Skynyrd, der anderen großen Southern-Rock-Band der 70er, wenngleich man ihre neuen Songs offensichtlich nicht alle als Abklatsch ihres Monsterhits "Sweet Home Alabama" abtun kann. Von der Lynyrd-Skynyrd-Originalbesetzung ist nach tragischen Todesfällen und altersbedingter Unlust bekanntlich ähnlich wenig übrig wie vom klassischen Line-Up der Allman Brothers, und mit "Vicious Cycle" haben sie pünktlich zum 30-jährigen Bandjubiläum ein Album abgeliefert, das gut gemacht, aber letztendlich unspannend ist. Alle Markenzeichen der Band sind auch auf dieser Platte zu finden, viele Songs haben ins Ohr gehende Hooklines, die Produktion ist druckvoll, die Instrumentierung ebenso klassisch wie selten überraschend, und zum Ende von 70 Minuten Blues, Boogie und Hardrock gibt's noch eine Neuaufnahme von "Gimme Back My Bullets" mit Kid Rock als Gast. Mit anderen Worten: Eine typische Lynyrd-Skynyrd-Platte, die zwar gut ist, aber nichts bietet, was wir nicht schon so oder ähnlich früher einmal gehört haben. In der Tat ein Teufelskreis.