Stephan Eicher gehört ja mittlerweile zu den Altvorderen seiner Zunft. Lange bevor die Sophie Hungers unserer Tage die Fahnen der zeitgenössischen schweizer Populärmusik hissten, hatte Eicher - damals mit seiner Band Grauzone - schon viel für die musikalische Reputation des Alpenstaates getan. Sein erstes "reguläres" Album mit neuem Material seit sieben Jahren ist dann auch wieder eine aktuelle Momentaufnahme in Sachen Eicherismus geworden. Denn in der klassischen Tradition des Vielvölkerensembles Schweiz ließ er sich weder stilistisch noch sprachlich je festlegen und spielt seit jeher mit den vielen verschiedenen Möglichkeiten, die sich durch Kombinationen der Elemente ergeben. Das reicht vom klassischen Popsong über die aktualisierte Volksweise über das Chanson bis hin zum Dylanesken Songwriting. "Homeless" nannte er seine neuen Songs übrigens deswegen, weil sie seiner Meinung nach nicht in den heutigen Musikbetrieb passen - was zum einen für Eichers Humor und zum anderen für seine Qualität als eigenständig agierender, autarker Künstler spricht.