Das Ziel jedes Künstlers ist es: zeitlos zu klingen. Etwas zu erschaffen, was mehr als einen halben Sommer durchhält, Kunst zu kreieren, die morgen nicht schon wie gestern klingt, Musik zu schreiben, singen, spielen, die bleibt. Na ja, zumindest sollte es das Ziel jedes Künstlers sein...

Neil Young hat dieses Ziel längst erreicht, seine Songs und Alben sind bis heute relevant, inspirieren auch nach 20, 30, 40 Jahren andere Bands, klingen im Hier und Jetzt und ganz sicher auch im Morgen noch wichtig, spannend und kein bisschen... von gestern. Neuestes Beispiel: "Tuscaloosa". Ein "neues" Live-Album, das der heute 74-jährige Sänger am 5. Februar 1973 aufnahm. 1973. Es war das Jahr, in dem sich zum Beispiel eine Band namens AC/DC gründete (!) und eine gewisser Aílton das Licht der Welt erblickte. Kurz: lange ist es her.

Damals gab es zwar auch schon Youngs Band Crazy Horse, an der University of Alabama, Tuscaloosa aber spielte Neil Young mit den The Stray Gators, bestehend aus Tim Drummond (Bass), Kenny Buttrey (Drums), Jack Nitzsche (Piano) und Ben Keith (Steel-Gitarre). Gemeinsam spielten sie sich durch Songs der Alben "Here We Are In The Years", "After The Goldrush" und "Harvest", aber auch des damals noch nicht veröffentlichten "Tonight's The Night" und damit Songs wie "Don't Be Denied", "After The Goldrush" und "Heart Of Gold". Songs, die damals berauschten und noch heute und auch und vielleicht besonders in diesen Live-Versionen so lebendig, berührend, beeindruckend und einfach schlicht großartig sind. Zeitlos eben. Und das obendrauf auch noch der Sound Bombe ist - wir zitieren: "Tuscaloosa" wurde unter Verwendung der originalen analogen Bänder von Neil Young und Elliot Mazer produziert, gemischt von John Hanlon und gemastert von Chris Bellman bei Bernie Grundman - macht das Ganze noch besser.