Lange Zeit sah es so aus, als wolle Justin Townes Earle alle Fehler, die sein Vater Steve vorgelebt hatte, wiederholen. Mittlerweile hat er sich eines besseren besonnen - nicht zuletzt aufgrund des Umstandes, dass er mittlerweile eine eigene Familie zu berücksichtigen hat - und kann heutzutage clean und straight, mit mehr Überzeugung und Nachdruck auf jene Charaktere aus Small Town America blicken, die seine Songs gemeinhin bevölkern. Dass er sich dabei als Heiligen der Aussichtslosen tituliert, ist pure Selbstironie, denn selbstverständlich ist auch Earle kein Erlöser, sondern nur ein Beobachter und Kommentator der Zustände, über die er singt. Deswegen kommen seine neuen Songs auch keinesfalls ausgelassen und fröhlich, sondern eher stoisch, wenn nicht sogar ein wenig depressiv rüber. Nicht, dass ihm das besonders schaden würde, denn erneut betätigt er sich auf dem neuen Album las Kurator klassischer Americana-Sounds, die freilich durch die raue Darbietung und eben die düstere inhaltliche Note von jedweder romantischer Verklärung verschont bleiben. In diesem Sinne ist Earle nun endgültig zum klassischen Country-Outlaw gereift.