Dass "Miles To Go" zum einen bereits das 19. Album des kanadischen Bluesrockers Colin James ist, andererseits aber "Miles To Go" heißt, lässt darauf schließen, dass sich der Mann noch nicht zur Ruhe setzen will. "Miles To Go" ist ein Album mit Ansage, denn der Vorgänger "Blue Highways" war als Cover-Album eine Hommage an jene Musiker, die ihn selbst beeinflusst haben und von vorneherein als Mehrteiler angelegt. Auf "Miles To Go" verwurschtelt James nun neun Cover der üblichen Verdächtigen und reichert das mit zwei eigenen Songs an. Nicht dass sich das stilistisch bemerkbar machte, denn obwohl er die Songs durchaus mit unterschiedlichen Ansätzen interpretierte, beschränkte er sich auf die elektrische Blues-Rock-Variante - unter anderem, weil es ihm darum ging, die Möglichkeiten seiner Vintage-Gibson-Gitarre auszuloten. Dieser "Dialog mit der Vergangenheit" - wie James das nennt - kommt demzufolge relativ überraschungsfrei daher und zeigt einen Musiker, der sich (auf handwerklich brillantem Level und mit Herz und Seele) mit seiner Lieblingsmusik auseinandersetzt. Nicht mehr - aber natürlich auch nicht weniger.