Das Auge hört mit? Ja. Und hier ganz besonders. Leute, besorgt euch "The Great Acceleration" auf Vinyl, im strahlenden Blau und mit dem tollen Cover in toller Größe von Eric Drooker, einem Künstler und Graphic Novelist aus New York, der zum Beispiel mehrere ...But Alive-Cover und das Cover von "King For A Day, Fool For A Lifetime" von Faith No More gestaltete. Hinstellen, angucken, anhören. Rundum schön.

Rundum schön ist auch das Album, das satte vier Jahre nach "Hailuoto" erscheint. Produziert von Gordon Raphael (The Strokes) und mit Mixing-Unterstützung von The Soundtrack Of Our Lives-Bassisten Kalle Gustafsson Jerneholm hat die Band, die aus Leuten anderer Bands besteht, die angeblich keine Rolle spielen, ein tatsächlich ganz tolles Ding zwischen Indie, Pop und Indiepop gemacht. Zehn eindringlich-gefühlvolle Songs (gefühlvoll? ja, passt aber...) haben es am Ende auf die blaue Platte geschafft, darunter 1990er beeinflusste Indie-Songs wie "Set Fire" oder "Be Happy Now", Balladen wie "Different Planet" oder auch mal Düster-Poppiges wie "Too Close To Call". Stark. Wie auch das Statement von Sänger Uli zum Album: "Ich tue mich schwer damit, die Welt in solchen Zeiten unpolitisch zu sehen, dabei wächst ja gerade dieser Trend enorm - alles ist Party, alles ist geil, Patriotismus wird wieder gesellschaftsfähig. Anstatt als Indie-Band in wohlklingender Belanglosigkeit zu versinken, muss man etwas machen und sagen. Wir wollen damit nicht zu supergesellschaftskritischen Politpunks mutieren, aber seine Meinung und Haltung muss man unbedingt vertreten. Es war nicht gerade so, dass wir uns hingesetzt und gesagt hätten: Da muss jetzt mal was inhaltlich Anspruchsvolles kommen. Stattdessen kamen diese Songs und Texte quasi von alleine." Und die sollte man sich dann bitte mal durchlesen. Während sich die Platte dreht, die blaue Platte, diese wirklich schöne Platte von Tusq.