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Superchunk - What A Time To Be Alive

Platte der Woche

KW 07/2018


Superchunk - What A Time To Be Alive
Merge Records/Cargo
Format: LP

"Es wäre seltsam, in heutigen Zeiten zu leben und eine Platte aufzunehmen, die ignoriert, was um uns herum passiert", sagt Mac McCaughan über das elfte Album seiner Band Superchunk. Auf "What A Time To Be Alive" kreisen deshalb praktisch sämtliche Songs um die Herausforderung, sich in Donald Trumps Amerika durchzuschlagen. Denn auch wenn McCaughan schon immer einen Hauch von Revolte in seiner unvergleichlichen Stimme hatte und natürlich auch zuvor kein Zweifel bestand, auf welcher Seite er und seine Mitstreiter Laura Ballance, Jim Wilbur und Jon Wurster politisch stehen, werden die Indierock-Heroen aus North Carolina nun erstmals in ihrer inzwischen jahrzehntelangen Bandgeschichte explizit politisch. "You try to tie us up, but we're free as fuck", schreit McCaughan am Ende von "I Got Cut" triumphierend heraus, bevor er mit "Reagan Youth" seine ambivalenten Gefühle für Protestmusik als Genre auf den Punkt bringt: Der Song ist gleichermaßen eine Ode an die Anarcho-Punk-Band gleichen Namens der 80er und das Eingeständnis, dass Reagans damalige Jünger nun die Geschicke der Konservativen lenken.

Doch nicht nur textlich machen Superchunk keine Gefangenen. So recht mag man es nicht glauben, dass beim nächsten Bandgeburtstag von Superchunk 30 Kerzen auf der Torte brennen werden. Mit genau der Wucht, der Rasanz und der Spielfreude, die den meisten Acts nach zwei, drei Platten für immer flöten gehen, jagt das Quartett durch diese elf neuen Lieder und kanalisiert sorgenvolle Beklemmung in laute, wilde Punkrock-Hymnen mit hohem Ohrwurm-Potenzial. Die ungewohnt vielen Gastauftritte von Freunden und Labelmates wie Katie Crutchfield (Waxahatchee), Stephin Merritt (The Magnetic Fields), Sabrina Ellis (A Giant Dog), Skylar Gudasz oder David Bazan unterstreichen zudem die Botschaft dieser umwerfenden Platte: Gemeinsam sind wir stark! "What A Time To Be Alive", das ist in Töne gegossener Protest.



-Carsten Wohlfeld-


Audio: "Erasure"
Lyric-Video: "What A Time To Be Alive"

 
 
 

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