Mit zwei ehemaligen Cigarette Crossfire-Musikanten in ihren Reihen gehen die finnischen Custody sicher nicht als Neulinge durch. Als Custody aber haben sie bisher nur ein paar Singles veröffentlicht, jetzt erscheint via Little Rocket Records (Anti-Flag, Broadway Calls, Leatherface) das Debüt der fünf Musikanten. Und das sollte man sich doch bitte mal anhören Weil das ganz ganz feiner Punkrock ist, Indie im Stile der 1990er Jahre, schroffer Emo, irgendwo zwischen Samiam und Hot Water Music und hier und da mit Get Up Kids-Ähnlichkeiten und sogar Buffalo Tom-Momenten. Oder wie es die Band selbst beschreibt: "Sergie Loobkoff having a knife fight with Matt Pryor and Mike Carter!" Passt auch. Und was noch besser ist: Custody klingen so unglaublich alt, so wie damals, keinen Deut aktuell oder gezwungen. Nein, die meinen das ernst und zocken sich durch zehn Lieder, die auch schon 15 bis 20 Jahre auf dem Buckel haben können. Das Album klingt schroff und roh, direkt, aus dem Keller, der Garage, schmutzig und dabei so liebevoll, so leidenschaftlich. Ganz gleich, ob der Fünfer auf die Tube drückt oder es gemächlich angeht, hier sind Liebhaber am Werk, echte Typen, Musiker, die - behaupten wir einfach mal - auch dann genau diese Musik machen würden, wenn sie wissen würden, dass niemals auch nur ein Mensch außer ihnen dieses Album hören wird.