Die Bottle Rockets gehören zu jenen Bands, die seit jeher wie für das Blue Rose Label gemacht erschienen. Mit ihrem erdigen Roots-Rock-Ansatz (dem über die Zeit dankenswerterweise der zunächst dominierende Boogie Faktor abhanden kam) passte die Band seit jeher in das Beuteschema der Flanellhemdfreunde. Das ist im Prinzip auch auf dem neuen Werk wieder so, das unter der Regie von Riffmeister Eric Ambel dieses mal im heimatlichen Missouri entstand - auch wenn das Ganze für Brian Henneman und seine Mannen etwas Besonderes darstellte, denn so kam man dazu, in der Heimat ganz ohne Druck ein betont persönliches Album zu fabrizieren, das Henneman direkt um Eintragungen aus seinem Tagebuch herum konzipierte. Das Ergebnis ist dann ein betont abwechslungsreiches Roots-Rock-Album, das vor allen Dingen mit seiner überraschend elaborierten Detailfreude überrascht. So viele Schlenker, Hooks, Riffs, Flares, Rolls, Stops & Gos haben die Bottle Rockets jedenfalls noch nie in ihren Arbeiten versteckt. Und auch der Umstand, dass Henneman seit Neuestem eine Rickenbacker-Gitarre favorisiert, macht sich klanglich durchaus bemerkbar (auch wenn dadurch die Rockpower keineswegs flöten geht). Kurz: So entstand en passant das überzeugendste Bottle Rockets-Album bislang.