Es scheint, als seien niederschmetternde Erfahrungen ein wichtiger Motor im Schaffen des schwedischen Singer/Songwriters Björn Kleinhenz. Vor zwei Jahren rankte sich sein Album "The Fall Of Discontent" um das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, in einer Gesellschaft zu leben, in der Egoismus, Zynismus und Hektik allgegenwärtig sind. Seine neue EP dagegen ist auf die eine oder andere Art eine Hommage an einen verstorbenen Musikerkollegen.
Anders als auf "The Fall Of Discontent", wo Kleinhenz lediglich eine alte Nylon-Gitarre vom Flohmarkt als Begleiter hatte, sind die vier Songs auf "Battles Long Lost" - übrigens nicht nur als CD, sondern auch als 10" Vinyl erhältlich - in kompletter Bandbesetzung entstanden. Statt "Psychedelic Folk" scheint deshalb am ehesten die Schublade "Slowcore" angebracht. Hatte man auf der letzten Platte ein wenig das Gefühl, dass der Schwede auf den Spuren melancholischer Leisetreter wie Elliott Smith wandelte, dauert es dieses Mal nicht lange, bis dem geneigten Hörer die großartigen Low (im schönsten Neil Young-Modus) oder Sun Kil Moon in den Sinn kommen, denn die herrlich ausufernden Songs sind traurig und doch stets erhebend. Weil Kleinhenz aber gerade auch stimmlich genug eigenen Charakter in die Songs packt, hat man trotz der offensichtlichen Referenz-Bands nie das Gefühl, nur einer Kopie zu lauschen. Eine feine Sache!