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Promise & The Monster - Feed The Fire

Platte der Woche

KW 04/2016


Promise & The Monster - Feed The Fire
Bella Union/Pias Cooperative/Rough Trade
Format: CD

Eigentlich macht die Schwedin Billie Lindendahl, die Dame, die sich - zusammen mit ihrem Partner Love Martinsen - hinter dem Projektnamen Promise & The Monster versteckt, gar nichts besonderes: Auf ihrer Debütscheibe gibt es auch nur Gesang, meist akustische Gitarren, Bass, Drums und Keyboards zu hören. Was sie allerdings mit diesen Elementen macht, ist dann doch schon ziemlich faszinierend. Denn obwohl Billie uns hier eine inhaltlich düstere Sammlung von Mörderballaden und eher dystopischen Zuständen auftischt und sich dabei die Seele aus dem Leibe singt, obwohl sie mit der 60s Girlgroup-Ästhetik, mit Wall Of Sound, Psychedelia, Folk, Americana, New Wave und exotischen Instrumenten hantiert, kommt am Ende eine hypermoderne, abgefahrene Dreampop-Scheibe dabei heraus.

Das gelingt Lindendahl und Martinsen, indem die jeweiligen Versatzstücke bzw. Instrumente atypisch gegeneinander ausgespielt werden, indem das Ganze zwar genretypisch mit jeder Menge Effekten und Hall beladen wird, es aber dennoch transparent und konkret daherkommt und indem es Billie Lindendahl gelingt, die oft im Dreampop eher stiefmütterlich behandelten Melodien oft ins Zentrum des Geschehens zu stellen. Ähnlich wie ihre Kollegen von Beach House schafft es Billie Lindendahl auch, mit grundsätzlich traditionellen Mitteln eine abenteuerlich eigene Klangästhetik zu entwickeln - ohne dass dabei der Song als solcher verloren ginge oder ohne dass diese Klangästhetik gar zum Selbstzweck würde. Und dann noch etwas: Billie sagt, dass alle Songs auf diese Scheibe von Gewalt und den "Ruinen ihres alten Lebens" handelten und sie sich gar in den Kopf von Killern hineinversetzt habe. Das wird indes aus dem Vortrag gar nicht deutlich, denn hier präsentiert sich Billie Lindendahl eher als verführerische Sirene mit einem sogar unschuldig wirkendem Touch. Gerade diese Diskrepanz macht die Scheibe am Ende dann besonders faszinierend.



-Ullrich Maurer-


Audio: "Time Of The Season"
Album-Trailer

 
 
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