Manchmal kommt es einfach darauf an, die richtigen Leute zur richtigen Zeit zu treffen. Als Becky Jones, die ihr Solo-Projekt Saint Saviour nannte, nachdem die bei Groove Armada und den RGBs ausgestiegen war, auf Bill Ryder-Jones traf, riet dieser ihr, den ganzen Pop-Ballast und die überfrachteten Arrangements, die noch ihre Debüt-CD zierten, doch einfach wegzulassen, und sich stattdessen ganz einfach auf die Songs zu verlassen. Dazu konnte Ryder-Jones aufgrund seiner Connections noch ein paar Musiker des Manchester Camerata Orchestra verpflichten, die das Klangbild, das ansonsten fast nur aus Stimme(n) und Piano sowie Ryder-Jones' Gitarrenspiel bestand, auf dezente Art bereicherten. Einige wenige Momente mit einer konventionellen Band-Besetzung (die aber nur bestimmte Passagen betreffen) runden das Ganze ab.
Heraus kam die wohl schönste, akustische Songwriter-Scheibe des Jahres; mit einer fast pastoralen Ausstrahlung, ernstzunehmenden Inhalten und wunderschönem, kristallklaren Gesang - was angesichts der Pop-Vergangenheit Becky Jones' fast schon an ein kleines Wunder grenzt - das sie in den bemerkenswert offenen Lyrics dann auch selbst thematisiert. Dass einige der Tracks dann am Ende dennoch als Popsongs funktionieren, ist dann nur noch ein Teil des angesprochenen Wunders.