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The Mission - Different Colours

The Mission - Different Colours
Oblivion/SPV
Format: 2x7''

Letztes Jahr überraschten uns die (fast) in Originalbesetzung wiedervereinten Goth-Heroen The Mission mit ihrem Album "The Brightest Light", indem sie den typischen Sound ihrer erfolgreichsten Jahre zumeist weiträumig umschifften und sich stattdessen lieber geradezu nackt im klassischen Rockband-Format präsentierten. Doch damit der Experimente noch nicht genug. Auch beim nun im edlen Klappcover mit Textposter erscheinenden EP-Nachschlag auf Doppel-Vinyl gehen die inzwischen über den ganzen Globus verstreut lebenden Briten neue Wege: Erstmals überhaupt steuern alle vier Mission-Mitglieder - Frontmann Wayne Hussey, Gitarrist Simon Hinkler, Bassist Craig Adams und Neu-Schlagzeuger Mike Kelly - je einen selbst geschriebenen und gesungenen Song zu einer Mission-Veröffentlichung bei!

Zwar wird ziemlich schnell klar, dass Hussey definitiv der beste Sänger der Band ist, interessant sind die vier Songs - in der digitalen Version gibt's noch eine prima Version von Bob Dylans "All Along The Watchtower" obendrauf - aber dennoch: Sie haben nämlich mehr von The Mission als vieles auf "The Brightest Light"! Selbst Hussey, ansonsten die treibende Kraft des steten stilistischen Wechsels bei der Veteranen-Band, steuert mit dem in frühen Live-Versionen noch "Chernobyl Heart" betitelten "Atomic Heart" eine knackige, eingängige Nummer bei, die sich auch gut auf den Alben der mittleren Jahre der Band gemacht hätte. Hinkler und Adams dagegen zieht es klanglich viel deutlicher zu den Doom & Gloom-Wurzeln von The Mission zurück, wobei Hinklers wortlastiger Beitrag - wenig überraschend, aber dennoch willkommen - mit dezentem Glam-Anstrich kokettiert. Doch selbst Kelly, auf der Bühne eher wie ein verlorener Sohn von Keith Moon agierend, dockt bei den frühen Jahren seiner Band an - auch wenn er kaum geboren war, als seine derzeitigen Mitstreiter zum ersten Mal die Charts stürmten. Ein neues Bandkonzept wird aus dieser EP sicher nicht erwachsen, ein unterhaltsames "Was wäre wenn..."-Experiment ist sie aber allemal.

Wem diese neuen Stücke nicht oldschool und klassisch genug sind, der kann derweil zur parallel veröffentlichten Compilation "Serpents Kiss - The Very Best Of The Mission" greifen, die sämtliche Hits der frühen Jahre (bis 1992) beinhaltet und mit "Love Me To Death" und "Heaven On Earth" auch einige interessante Songs aus der zweiten Reihe in ein neues Licht rückt, bevor am Ende "Swan Song" aus dem letztjährigen Reunion-Werk eine Verbindung zur Gegenwart knüpft. Zusammengestellt von Hussey höchstpersönlich, sind die ebenfalls von ihm verfassten amüsanten Liner Notes und die vielen, von anrührend bis zu abstrus reichenden Statements von Freunden, Fans und Weggefährten der Band der echte Kaufanreiz für die Die-hard-Fans, die bereits all diese Songs ihr Eigen nennen.



-Carsten Wohlfeld-



 
 
 

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