Nachdem Michael Glover und Robyn Rosenkrantz alias Bright Blue Gorilla mit einem Gastauftritt in Christopher Guests "A Mighty Wind" Blut geleckt hatten, haben sie sich einfach eine Digital-Kamera besorgt und selber eine Art Comedy-Doku-Drama gedreht. Die besagte Sister Sarah ist Robyns Nichte, Sarah Rosenkrantz, die sich die beiden Anarcho-Folkies für einen Sommer in ihre Ein-Zimmer-Wohnung eingeladen haben um... ja, warum eigentlich? Michael (als Regisseur) und Robyn (als Produzentin) nutzen das Medium, um den Zuschauer - durch Sarahs Augen - in ihre Welt als darbende Kleinkünstler einzuführen, die unbeirrbar gegen die Unbilden des Business anschwimmen, wie die Lachse gegen die Strömung. Natürlich gibts viel Musik, die auch noch zeitgleich als Soundtrack-CD mit dem bezeichnenden Namen "BBG Go Hollywood" erscheint. Und funktioniert das Ganze? Das muss entschieden mit "Jein" beantwortet werden. Als Regisseur hat Michael Glover ein sicheres Händchen für eine originelle Bildsprache, ungewöhnliche optische Einfälle und ein Herz für seine Protagonisten: Selbst die obskursten Randfiguren sind schlimmstenfalls liebenswerte Spinner. So trifft Sarah u.a. neben einem reichen Konzeptkünstler, der sich als lebender Pinsel versteht, einen verhinderten Literaten, der nach dem Belohnungsprinzip funktioniert und einen Pool-Whisperer. An Charakteren mangelt's sicher nicht in dieser Geschichte. Eher schon an einer Geschichte per se. Denn als Sarah am Ende mit einer flotten Pool-Part verabschiedet wird, ist eigentlich gar nix passiert. Außer, dass man einen selbstironischen Einblick in das Leben waschechter Künstler-Typen gewonnen hat. Das Ganze hat anarchstischen No-Budget-Flair (wie die BBG-Scheiben auch), selbstredend eine links orientierte politische Botschaft - aber zum Glück keinen erhobenen Zeigefinger. Und es zeigt, was man mit der Idee im Kopf, dass nichts unmöglich ist, eigentlich alles erreichen kann. Der nächste Film ist bereits in Planung. Da kann noch was draus werden.