Mit dem neuen Label beschreiten Murdoch & Co. gleich auch neue Wege in der Produktionstechnik. Hinter den Reglern saß kein geringerer als Altmeister Trevor Horn. Anstatt der neuen Scheibe unserer Lieblinge auch gleich seinen spezifisch-klinischen, artifiziellen Sound aufzudrücken, wie er das oft so gerne tut, beschränkte sich der Mann lediglich darauf, die Band auf bestmögliche Weise ins Licht zu setzen und für ein rundes Gesamtbild zu sorgen. Das Ergebnis ist die am besten klingende Belle And Sebastian Scheibe bislang. Wo früher trashige Sounds inkl. kleiner tonaler und spieltechnischer Ausreißer dominierten, gibt es heute brilliant getunte, komplexe kleine Operetten, in die unglaublich viel musikalisches Herzeblut geflossen sein muss und die von Horn dann zum Schluss noch mit ein wenig Zuckerguss in Form verspielter Streicher garniert wurden. Auch scheinen die Schotten das Fiasko überwunden zu haben, das sie mit dem verunglückten "Storytelling"-Soundtrack durchlebt haben mussten. Jedenfalls haben sich, was die Songs und die Arrangements betrifft, wieder alle mächtig Mühe gegeben, so dass die Scheibe - besonders im ersten Drittel - mit potentiellen Hits geradezu gespickt ist. Mit Sarah Martin gibt's dazu einen adqäquaten Ersatz für Isobel Campbell und der Titeltrack gehört mit zu den schönsten Kitchen-Sink Dramen, die sich B&S bislang ausgedacht haben. Wäre die Scheibe nicht drei, vier Stücke zu lang, dann wäre sie gar perfekt zu nennen. Das macht aber nichts, denn der Vorteil hierbei ist der, dass bei der nächsten CD gar noch eine Steigerung möglich erscheint.