Von all den "The" Bands, die in der letzten Zeit aus dem Boden sprießen wie Primeln nach einem Sommerregen, sind die Noel Gallagher Proteges mit Abstand die Sympathischsten. Ohne sich auch nur einen Furzpiep um Trends und aktuelle Sounds zu bemühen, tun Howie Payne und seine Mannen gerade so, als könne man in Buckinghamshire (wo Noels Studio sich befindet) die amerikanischen Westcoast 60s unter eigenen Bedingungen neu erfinden. Und das Witzige ist, dass ihnen das auch noch in weiten Teilen gelingt. Ganz unspektakulär klang-klingeln da die Rickenbacker-Gitarren um die entsprechenden Harmoniegesänge, dass es eine Freude ist. Dazu gibt's eine schnürsenkelige, aber sympathische Rhythmusgruppe und ein unbestimmt keltisches Folk-Feeling, was die Sache letztlich vom Plagiat deutlich abgrenzt. Gegen Ende drehen die Jungs dann auch auf und da wird dann zum Feedback geschrammelt. Letztlich ist das aber nur eine Randnote, denn The Stands arbeiten nicht mit Effekten, sondern mit Songs. Der Reiz an der ganzen Sache liegt jetzt darin begründet, dass sich die so entstandenen Elaborate gleichermaßen gewohnt wie unbekümmert anhören - weil The Stands wohl eben auch unbekümmert sind. So kann es gehen, wenn man die Rock-Geschichte RICHTIG verstanden hat. Letztlich - und da zitiert Payne in der Info nicht ganz unrichtig Robbie Robertson - geht es ja eigentlich auch immer nur um den Song und eben nicht um's Ego, den Stil oder gar irgendwelche Trends. Mit dieser Einstellung liegen The Stands jedenfalls goldrichtig.